Das Beste aus zwei Sprachen und drei Kulturen

Zuletzt aktualisiert: 25. Juli 2020

Nicht nur die Kunden und Übersetzer von Lingua-World stammen aus der ganzen Welt, auch in unseren Filialen arbeiten Menschen aus vielen Ländern zusammen. 

Die Deutsch-Mexikanisch-Venezolanerin Melanie Backes ist ein gutes Beispiel dafür, welchen großen Nutzen Mehrsprachigkeit bietet – unseren Kunden, der Lingua-World GmbH und nicht zuletzt auch den Mitarbeitern selbst.

Portrait: Melanie Backes

Internationalität ist das tägliche Geschäft von Lingua-World. Unsere Mitarbeiter sind das Bindeglied zwischen unseren Kunden auf der einen und Übersetzern sowie Dolmetschern auf der anderen Seite. Sie müssen nicht nur die Richtigkeit einer Übersetzung bewerten können, sondern brauchen darüber hinaus gute Kommunikationsfähigkeiten und großes Wissen über kulturelle sowie sprachliche Unterschiede. Melanie Backes vereint all dies in ihrer Lebensgeschichte. Seit gut einem Jahr arbeitet sie für Lingua-World. In dieser Zeit durchlief sie bereits mehrere Positionen bis hin zur stellvertretenden Filialleiterin. Aktuell ist sie zuständig für den Vertrieb und persönliche Assistentin der Lingua-World-Geschäftsführerin Nelly Kostadinova. Geboren und aufgewachsen ist die 31-Jährige in Venezuela, ihr Vater ist Deutscher und ihre Mutter Mexikanerin. Im Interview erzählt sie, wie Zweisprachigkeit und Trinationalität ihre Berufswahl beeinflusst und ihren Lebensweg geprägt haben.

Frau Backes, Sie leben nun seit zwölf Jahren in Deutschland. Warum haben Sie Venezuela kurz nach dem Abitur verlassen?

MB: Zum einen aus beruflichen Gründen: Das deutsche Diplom ist in Lateinamerika hoch angesehen; ich habe diesen Abschluss an der Universität zu Köln für den Studiengang Regionalwissenschaften Lateinamerika mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre erworben. Da ich in Venezuela ein deutsches Abitur gemacht habe, war die Studienzulassung kein Problem. Zum anderen habe ich die Vorzüge gesehen, die Deutschland gegenüber Venezuela bietet: Eine bessere Lebensqualität, die sich beispielsweise im Sozialversicherungssystem zeigt und höhere Sicherheit. Hier habe ich einfach bessere Chancen, mich selbst zu verwirklichen.

War Ihnen schon immer klar, dass Sie Ihre Zweisprachigkeit beruflich nutzen wollen?

MB: Ja, deshalb habe ich neben meinem ersten Studium einen Master im Übersetzen erworben. Das qualifiziert mich zusätzlich für die Arbeit bei Lingua-World. Dass ich zwei Sprachen perfekt beherrsche, hilft mir und damit auch Lingua-World bei der Kommunikation mit internationalen Kunden und Übersetzern beziehungsweise Dolmetschern. Hier kann ich meine Fähigkeiten perfekt einsetzen und mich beruflich schnell weiterentwickeln.

Neben Ihren sprachlichen Fähigkeiten: Was kommt Ihnen noch für Ihre Arbeit zugute?

MB: Da ich in drei Kulturen aufgewachsen bin, habe ich ein großes Verständnis für kulturelle Unterschiede. Ich bin immer bestrebt, jeden zu verstehen und Menschen zusammenzubringen, und das fällt mir vor diesem Hintergrund relativ leicht. Schon in der deutschen Schule, die ich besuchte, vermittelte ich zwischen meinen Mitschülern, die unterschiedliche Nationalitäten hatten.

Was ist das Besondere an der spanischen Sprache?

MB: Natürlich, dass sie weltweit von so vielen Menschen gesprochen wird und nach Englisch die zweitwichtigste Sprache der Welt ist. Allerdings gibt es auch regionale Unterschiede. Etwa beim Wortschatz: Für ‚Strohhalm‘ zum Beispiel gibt es ganz unterschiedliche Bezeichnungen in den drei Ländern Venezuela, Mexiko und Spanien, nämlich pitillo, popote und pajita. Dazu kommen die Dialekte, die vom Hochspanisch, das ich auch in der deutschen Schule als Lehrfach hatte, abweichen. Umso wichtiger ist eine gute Ausbildung, in der diese Unterschiede vermittelt werden. Ich hatte großes Glück, dass es mir meine Lebensgeschichte leichter gemacht hat.

Wie viel typisch Deutsches haben Sie? Und wie viel Südamerikanisches?

Venezuela KulturMB: Ich würde sagen, in mir vereinen sich die besten Seiten beider Kulturen. Sehr deutsch sind mein Ordnungssinn und meine Zielstrebigkeit. Mein Temperament dagegen ist südländisch – impulsiv und extrovertiert.

Vermissen Sie Venezuela?

MB: Ja, insbesondere natürlich meine Familie und Freunde, aber auch die Kultur. Und das Klima. Meistens fahre ich im Winter zu Besuch und tanke dort dann so viel Sonne wie möglich, bevor es zurück ins kalte Deutschland geht.

Frau Backes, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen für Ihre Arbeit bei Lingua-World weiterhin viel Erfolg!

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