Faszination Sprachen: Schwedisch – der Ton macht den Unterschied!

Zuletzt aktualisiert: 28. Oktober 2024

Das Schwedische klingt besonders melodisch – melodischer als seine nahen Verwandten, darunter Dänisch, Niederländisch und Deutsch. Die besondere Sprachmelodie ergibt sich aus der Tatsache, dass Schwedisch Sprechende die Wörter sehr stark verbinden.

Spannend ist, dass viele Wörter im Schwedischen ihre Bedeutung mit der Tonhöhe verändern, in der sie ausgesprochen werden. Wir stellen Ihnen hier die schwedische Sprache vor und machen Sie mit deren Eigenheiten bekannt.

Wo ist Schwedisch Amtssprache?

Schwedisch ist Amtssprache in Schweden, dort wird es von etwa 9,5 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen.

Auch in Finnland ist Schwedisch eine Amtssprache. Das hat folgende Bewandtnis: Eine große Zahl Schwedisch sprechender Menschen lebt in Finnland und bildet dort die sogenannte finnlandschwedische Minderheit: Fast 300.000 Menschen zählen dazu, das entspricht etwa 5,5 Prozent der Bevölkerung Finnlands. Kleinere Gruppen von Schwedisch Sprechenden finden sich auch in Norwegen und Dänemark.

Spannend: Daneben gibt es auch noch eine kleine Gruppe von Estlandschwedinnen und Estlandschweden, die auch Küstenschwedinnen und Küstenschweden genannt werden.

Wie hört sich Schwedisch an?

Schwedisch klingt so melodisch! Dem Deutschen und Englischen schreibt man auf der Wortebene einen sogenannten Druckakzent zu. Dieser ist für die Betonung eines Wortes verantwortlich. Das Schwedische hat neben dem Druckakzent auch einen melodischen Wortakzent. Das ist so eine Art Ton(höhen)akzent. Spannend ist, dass dieser nicht standardisiert ist.

So bedeutet beispielsweise das schwedische Wort „anden“ sowohl „Ente“ als auch „Geist“. Den Unterschied in der Bedeutung macht die unterschiedliche Tonhöhe nur eines einzigen Vokals. Aber: Wenn eine Schwedin oder ein Schwede „anden“ als „Ente“ betone, könne es passieren, dass Landsleute in anderen Landesteilen dann „Geist“ verstehen.

Grundsätzlich wird Schwedisch von Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern sehr fließend gesprochen, indem sie die einzelnen Wörter stark miteinander verbinden. Für fremdsprachige Ohren ist es deshalb recht schwer, herauszuhören, wo das eine Wort aufhört und das andere beginnt.

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Die schwedische Sprache zeichnet sich durch viele Dialekte aus, die sich vor allem in die nordischen und südlichen unterscheiden lassen. Darunter ist das Dalekarlische – ein ländlicher Dialekt, den Schwedinnen und Schweden kaum verstehen, wenn sie ihn nicht selbst beherrschen. Neben den natürlich entstandenen Dialekten gibt es das sogenannte Rikssvenska, auf Deutsch: „Reichsschwedisch“. Es ist eine Art Standard für die Schriftsprache, da es keine in ganz Schweden anerkannte Standardsprache, sondern die oben erwähnten Dialektvarianten gibt.

Zwei Funfacts:

  • Schweden wird auch als Land der Chöre bezeichnet, es zählt laut Arte TV zu den Ländern mit den meisten Chören pro Kopf in der Welt.
  • Schwedens Nationalhymne wurde nicht „vorsätzlich“ als solche geschrieben, sondern ist eigentlich eine Hommage an das Nordische gewesen, die das Zeug zur Nationalhymne hatte.

Darum klingt Schwedisch so ähnlich wie Deutsch!

Schwedisch ist indogermanischen Ursprungs und gehört somit zu den germanischen Sprachen, genauer: zum östlichen Zweig des Nordgermanischen. Seine nächste Verwandte ist die dänische Sprache. Doch auch, wer der deutschen Sprache mächtig ist, wird auf Ähnlichkeiten stoßen, wenn sie oder er Schwedisch hört. Nicht ohne Grund:

Welche Sprachen spricht man in Schweden?

Im Mittelalter prägte das Mittelniederdeutsche die schwedische Sprache stark. Denn das war die Sprache – auch Schriftsprache! – der norddeutschen Kaufleute, die sich seit der Mitte des 12. bis zur Mitte des 17. Jahrhundert in der Deutschen Hanse zusammengeschlossen hatten, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu bündeln und gemeinsam sicherer durchzusetzen. Das Niederdeutsche (ein Teil davon ist auch das Plattdeutsche) war in Hansezeiten wichtige Verkehrs- und Handelssprache – die Lingua franca des Nord- und Ostseeraums – in den Nordgermanisch sprechenden Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden. Es wurde dort sogar an den Königshöfen gesprochen.

Bis heute ist Deutsch in schwedischen Schulen häufig als zweite Fremdsprache im Angebot. Auch Englisch ist eine Sprache, mit der man in Schweden weiterkommt. Viele Schwedinnen und Schweden kennen es, weil Filme, die im Original englischsprachig sind, in Schweden auch auf Englisch ausgestrahlt und nur mit schwedischen Untertiteln versehen werden.

Kennen sollten Sie auf jeden Fall die schwedische Begrüßungs- und auch Abschiedsfloskel schlechthin, die da lautet: „hej“. Sie passt in jede Begegnung, auch offizielle. Das schwedische „du“ ist universell, ein „Sie“ kommt nur noch zur Sprache, wenn man mit Mitgliedern der schwedischen Königsfamilie spricht.

Natürlich müssen wir hier auch über IKEA sprechen. Das schwedische Möbelhaus ist quasi der Botschafter der schwedischen Sprache in der Welt. Fast jede:r hierzulande kennt „Kallax“, den Schrank, und „Billy“, das Regal. Spannend ist zu lesen, was IKEA sich beim Benennen seiner Produkte denkt: Wohnzimmermöbel bekommen laut IKEA schwedische Ortsnamen, Schreibtische schwedische Männernamen. Lampen & Co. werden mit Begriffen aus der Musik, Meteorologie und Chemie benannt. Küchenartikel benennt IKEA zweckgebunden nach dem, was sie können.

Schwedisch – das macht die Sprache aus!

Das schwedische Alphabet umfasst 29 Buchstaben: Aa, Bb, Cc, Dd, Ee, Ff, Gg, Hh, Ii, Jj, Kk, Ll, Mm, Nn, Oo, Pp, Qq, Rr, Ss, Tt, Uu, Vv, Ww, Xx, Yy, Zz, Åå, Ää, Öö. Spannend: Der Buchstabe W steckt in Lehnwörtern. Bis zum Jahr 2006 galt er nicht mal als eigener Buchstabe im Schwedischen, sondern als Schreibvariante des Buchstaben V.

Im Unterschied zum Deutschen, das das Ä und Ö als Varianten von A und O ansieht, sind die Buchstaben Å, Ä, Ö im Schwedischen eigenständig. Deshalb stehen sie vollwertig am Ende des schwedischen Alphabets. Infolgedessen findet man in einem schwedischen Wörterbuch beispielsweise die beiden Wörter garn und gärna nicht direkt hintereinander, sondern muss mehrere Seiten von dem einen Wort zum anderen blättern. Und da das Schwedische kein Ü hat, wird der Umlaut, so er denn vorkommt, beispielsweise in einem ausländischen Namen, unter Y eingeordnet.

Schwedisch ist eine vokalreiche Sprache. Es gibt neun verschiedene Vokalphoneme, die jeweils sowohl in einer langen als auch in einer kurzen Form auftreten können. Daraus resultiert die wichtige Rolle der Vokale beim Unterscheiden von Wörtern: Viele sogenannte Minimalpaare unterscheiden sich nur in der Länge oder Qualität eines Vokals.

Das Schwedische hängt den bestimmten Artikel ans Substantiv: „en bil“ (ein Auto) wird so zu „bilen“ (das Auto).

Die schwedische Grammatik ist einfacher als die des Deutschen. Zum Beispiel gibt’s im Schwedischen keine Fälle wie in der deutschen Sprache. Auch die Verbformen ändern sich nicht mit der Person: „jag är“, „du är“, „han är“ – ich bin, du bist, er ist.

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