Zuletzt aktualisiert: 23. Dezember 2024
Der Mensch ist ein auf Effizienz bedachtes Wesen, das danach strebt, Energie zu sparen, wo es kann – auch beim Denken, Sprechen, Lesen und Schreiben. Wer beim Schreiben langer Wörter oder Wortgruppen Energie sparen möchte, kürzt diese ab. Lesen Sie hier, wie Sie Abkürzungen in der deutschen Sprache richtig verwenden – wir informieren Sie zu 7 wichtigen Abkürzungsregeln und liefern eine Liste mit 60 deutschen Abkürzungen, die Sie kennen sollten.
Abkürzungen?
Abkürzungen machen Texte kürzer. Denn sie ersparen einem Arbeit: Schreibarbeit. Kürzere Texte brauchen zudem weniger Platz, ganz gleich, ob sie auf analoges Papier oder in ein digitales Textformat gebracht werden. Aber: Abkürzungen sind nur dann effizient, wenn sie auch denen bekannt sind, für die geschrieben wird. Andernfalls führen sie leicht zu Missverständnissen oder gar Unverständnis. Deshalb ist es durchaus ratsam, dass Sie die wichtigsten Abkürzungen, die in der deutschen Sprache vorkommen, wie Vokabeln auswendig lernen.
Liste: 60 deutsche Abkürzungen, die Sie im Alltag ggf. brauchen
Abk., die Sie bspw. im Alltag oft sehen und kennen sollten – inkl. solcher, die v. a. im Business häufig genutzt werden.
- allg. – allgemein
- Bsp. – Beispiel
- bspw. – beispielsweise
- bzgl. – bezüglich
- bzw. – beziehungsweise
- ca. – circa
- cm – Zentimeter
- d. h. – das heißt
- Dr. – Doktor/Doktorin
- dt. – deutsch
- eigtl. – eigentlich
- etc. – et cetera
- evtl. – eventuell
- f./ff. – folgend/fortfolgend
- geb. – geboren
- gegr. – gegründet
- gem. – gemäß
- ggf. – gegebenenfalls
- grds. – grundsätzlich
- i. – in
- i. A. – im Auftrag
- i. d. R. – in der Regel
- inkl. – inklusive
- insb. – insbesondere
- i. O. – in Ordnung
- i. Ü. – im Übrigen
- jmd. – jemand
- lfd. – laufend
- m – Meter
- max. – maximal
- m. E. – meines Erachtens
- min. – minimal
- Min. – Minuten
- mm – Millimeter
- Mio. – Million(en)
- Mrd. – Milliarde(n)
- n. Chr. – nach Christus
- Nr. – Nummer
- o. – oder
- o. Ä. – oder Ähnliche(s)
- S. – Seite
- s. o./s. u. – siehe oben/unten
- St. – Stunden
- Tel. – Telefon
- u. – und
- u. a. – und andere(s)/unter anderem
- u. Ä. – und Ähnliche(s)
- u. dgl. – und dergleichen
- urspr. – ursprünglich
- usf. – und so fort
- usw. – und so weiter
- u. U. – unter Umständen
- u. v. m. – und vieles mehr
- v. a. – vor allem
- vgl. – vergleiche
- vllt. – vielleicht
- vs. – versus
- z. B. – zum Beispiel
- z. T. – zum Teil
- zz./z. Zt. – zurzeit, zur Zeit
Sie können an dieser Liste bereits mehrere Regeln zum Abkürzen von Wörtern und Wortgruppen (Ausdrücken) im Deutschen ablesen. Doch bevor wir Ihnen die 7 wichtigsten Abkürzungsregeln vorstellen, schauen wir uns die unterschiedlichen Arten von Abkürzungen an.
So unterschiedlich werden Abkürzungen gebildet!
Abkürzungen lassen sich in Kurzwörter, Buchstabenwörter und festgelegt Kürzel unterscheiden.
- Kurzwörter umfassen zum Beispiel sogenannte Akronyme. Das sind Abkürzungen, die entstehen, wenn Wörter oder Wortgruppen so weit abgekürzt werden, dass nur noch ihre Anfänge – laut unterschiedlichen Definitionen sowohl Anfangsbuchstaben (Initialen) als auch Anfangssilben – bestehen bleiben, und diese anschließend zusammengefügt werden. Je nachdem, wie die Akronyme gebildet werden, unterscheidet man sie u.a. (unter anderem) in: Initialwörter, Silbenkurzwörter und Mischformen.
Beispiele für Initialwörter sind: DM für Deutsche Meisterschaft, ausbuchstabiert: „de-em“. Der TÜV für den Technischen Überwachungs-Verein. Oder UNO für den englischsprachigen Ausdruck „United Nations Organization“, ausbuchstabiert: „uno“. Auch der Begriff „Laser“ ist ein Initialwort – es steht für Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation. Spannend: Initialwörter nutzten die Menschen bereits in vorchristlicher Zeit – oder: v. Chr. So wird die Abkürzung „SPQR“ für „Senatus Populusque Romanus“ auf das Jahr 80 v. Chr. datiert.
Beispiele für Silbenkurzwörter sind: „Kripo“ für Kriminalpolizei, „Telko“ für Telefonkonferenz oder „Kita“ für Kindertagesstätte. Gut zu wissen: Mit den Silbenwörtern verwandt sind die sogenannten Kopfwörter, zu denen beispielsweise der „Akku“ für Akkumulator oder das „Auto“ für Automobil gehören.
Zudem gibt es Mischformen aus Initial- und Silbenkurzwörtern, beispielsweise „Azubi“ für Auszubildende/r.
Wenn wir hier über Akronyme schreiben, dürfen auch die Apronyme nicht fehlen: Das sind Akronyme, die ein Wort ergeben, das es bereits gibt. Bestes Beispiel im Deutschen ist die ELSTER, also die Elektronische Steuer-Erklärung, die wie der schwarzweiße Vogel oder der Fluss geschrieben wird.
- Bei den Buchstabenwörtern geht es weniger geordnet zu als bei den Kurzwörtern, insbesondere den Akronymen. Denn für ein Buchstabenwort nutzt man beliebige Buchstaben des Vollwortes: Bestes Beispiel ist der DAX, also der Deutsche Aktienindex.
- Und Begriffe mit festgelegten Kürzeln stammen häufig aus dem naturwissenschaftlichen Bereich. In unserer Liste finden Sie bspw. (beispielsweise) das „cm“ für Zentimeter, das „m“ für Meter oder die „Mio.“ für Millionen.
Häufige Fehler beim Abkürzungen bilden
Gerade beim Bilden und Verwenden von Akronymen kommt es beim Lesen der Abkürzungen leicht zu unerwünschten Wiederholungen (Redundanzen), die deshalb auch redundante Akronyme genannt werden. Zwei typisch deutsche Beispiele dafür sind:
- HPV-Virus – hier steht das V im Akronym HPV (Humanes Papillom Virus) bereits für Virus, so dass sich der Begriff doppelt: Humanes Papillom Virus Virus. Richtig ist: HP-Virus.
- ABM-Maßnahme: Arbeitsbeschaffungsmaßnahme-Maßnahme. Richtig ist: AB-Maßnahme.
Aber: Die „DIN-Norm“ ist korrekt, denn hier steht das N in DIN für „Normung“ (Deutsches Institut für Normung) und nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, für „Norm“.
In professionellen Übersetzungen ist es besonders wichtig, Abkürzungen richtig anzuwenden, um den Originaltext korrekt in die gewünschte Zielsprache zu übertragen.
Unsere Übersetzer und Dolmetscher können mit Abkürzungen virtuos umgehen. Sie beherrschen selbstverständlich auch die zugehörigen Abkürzungsregeln in ihren Arbeitssprachen – überzeugen Sie sich selbst davon!
Die 7 wichtigsten Abkürzungsregeln der deutschen Sprache auf einen Blick
Schauen Sie sich unsere Liste der 60 wichtigsten deutschen Abkürzungen einmal genauer an. Dort finden sich bereits einige der nachfolgenden Abkürzungsregeln:
- Beim Lesen, insbesondere beim lauten Lesen, oder beim Sprechen werden geschriebene Abkürzungen wie Dr. für „Doktor“ oder „Doktorin“ beziehungsweise usw. für „und so weiter“ üblicherweise ausformuliert.
- Beginnt ein Satz mit einer Abkürzung, wird ihr erster Buchstabe großgeschrieben. Beispiel: Vgl. dazu auch den Absatz auf den ff. Seiten!
- Initialwörter schreibt man üblicherweise ohne Punkt. Beispiel: Der TÜV hat das Auto (Automobil) geprüft.
- Beginnt ein Initialwort wie pH-Wert oder i-Punkt mit einem kleinen Buchstaben, wird es am Satzanfang auch klein begonnen. Beispiel: pH-Werte informieren darüber, ob eine wässrige Lösung sauer oder alkalisch ist.
- Bei Abkürzungen mit Punkt wie u. a. (unter anderem) gilt der Abkürzungspunkt am Ende eines Satzes auch als dessen Schlusspunkt. Beispiel: Zu den bekanntesten deutschen Dichtern gehören Goethe, Schiller, Rilke, Fontane, Heine u. a.
- Die Mehrzahl bei Initialwörtern wie Pkw für Personenkraftwagen wird oft mit einem ohne Apostroph angehängten s gebildet: der Pkw – die Pkws. Dies gilt insbesondere für grammatikalisch weibliche Initialwörter wie die GmbH – die Seltener ist es, die Mehrzahl ohne das s zu bilden.
- Abkürzungen sollten Sie so schreiben, als wären ihre Bestandteile ausgeschrieben. Beispiel: u. dgl. für „und dergleichen“. Es gilt: Zwischen dem Wort und und dem Wort dergleichen steht ein Leerzeichen, wenn die Wörter des Ausdrucks ausgeschrieben werden. Also muss auch zwischen die abgekürzten Wörter ein Leerzeichen. Richtig: u. dgl. Falsch: u.dgl. Ausgenommen von dieser Abkürzungsregel im Deutschen sind „usw.“ für „und so weiter“, „usf.“ für „und so fort“ sowie „etc.“ für „et cetera“.
Je weniger Abkürzungen Sie nutzen, desto besser
Wenn Sie sich mit dem Abkürzen an die Maßgabe „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ halten und zugleich sicherstellen, dass Sie nur Abkürzungen verwenden, die Ihrer Zuhörer- oder Leserschaft bestens bekannt sind, beugen Sie Missverständnissen oder gar Unverständnis vor.
Bedenken Sie beim Abkürzen, dass die Menschen, an die Sie sich wenden, jede Abkürzung erst einmal „übersetzen“ müssen – und dass diese Denkleistung ein Mehr an Arbeit bedeutet.
Wobei es auch einen Unterschied macht, ob Sie sich einer allgemeinen Sprache bedienen oder in einer Fachsprache mit Fachleuten kommunizieren: Denn jede Fachsprache hat ihre eigenen Abkürzungen und gebraucht diese oft nach eigenen Regeln.
Im Zweifelsfall sollten Sie, insbesondere bei mehrsprachigen Projekten, auf die Expertise von professionellen Übersetzern und Dolmetschern setzen, um fehlerfreie Texte mit Abkürzungen zu verfassen.
Unsere Sprachexperten sind Ihnen dabei gerne behilflich!
Quellen: