20 typische Deutschfehler – und wie Sie diese vermeiden

Zuletzt aktualisiert: 27. September 2023

Wie jede Sprache hat auch das Deutsche Fehler, die immer wieder gemacht werden. Wir liefern Ihnen hier eine Liste mit 20 typischen Fehlern in der deutschen Sprache und sagen Ihnen, wie richtiges Deutsch ohne Deutschfehler geht.

Kurz vorweg: Mit unserer Liste der 20 typischen Deutschfehler erheben wir weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch gewichten wir die von uns gelisteten typischen Fehler, die in der deutschen Sprache häufig gemacht werden.

Sprachfallen meistern: Das richtige Wort im richtigen Kontext

das oder dass?

Immer wieder werden sie verwechselt: „das“ und „dass“. Wenn Sie sich an die folgenden Regeln halten, besteht jedoch keine Verwechslungsgefahr: Wenn Sie das Wort „das“ mit „dieses“ und „jenes“ (als Demonstrativpronomen) oder „welches“ (in Relativsätzen) ersetzen können, verwenden Sie ein „das“ mit einem „s“. Andernfalls benutzen Sie ein „dass“ mit zwei „s“. Merken können Sie sich auch, dass ein „dass“ nur am Satzanfang steht – oder direkt auf ein Komma folgt. Außerdem lässt sich ein „dass“ teilweise auch mit einem „sodass“ ersetzen.

Großteils oder großteils?

Großteils wird nur am Satzanfang großgeschrieben, ansonsten klein, denn es endet auf „teils“.

Seit oder seid?

Noch so ein typischer Deutschfehler ist das Verwechseln von „seit“ und „seid“. Mit der folgenden Regel im Kopf machen Sie alles richtig: Das Wort „seit“ benutzen Sie, wenn Sie sich auf einen Zeitpunkt beziehungsweise eine Zeitspanne beziehen, beispielsweise mit der Aussage, dass Sie seit dem Jahr XXXX (Zeitpunkt) beziehungsweise seit x Jahren (Zeitspanne) in Ihrer Stadt wohnen. Das Wort „seid“ hingegen ist die zweite Person Plural vom Verb „sein“: „Ihr seid heute sehr schweigsam“.

Häufige Deutschfehler

Sie suchen Sprachmittler, die sich sowohl im Deutschen als auch in Fremdsprachen fehlerlos ausdrücken? Dann sind Sie bei uns richtig: Unsere professionellen Übersetzer und Dolmetscher beherrschen ihre Sprachen exzellent. Stellen Sie uns direkt hier Ihre Anfrage – wir stehen Ihnen gerne zur Seite!

Unverbindliche Übersetzungs-Anfrage oder Dolmetscher-Anfrage

als oder wie?

Dieser Deutschfehler wird auch häufig gemacht: Das „als“ und das „wie“ werden beim Vergleichen falsch verwendet. Dabei ist die Regel zur richtigen Verwendung ganz einfach: Das „als“ benutzen Sie bei Ungleichheit, das „wie“ bei Gleichheit. Ein Beispiel: „Ich bin größer als du (Ungleichheit), obwohl du genauso alt bist wie ich (Gleichheit).“

Spaghetti oder Spaghettis?

Auch wenn Sie Spaghetti noch so sehr lieben und viele davon essen, sprechen wir im Deutschen nicht von „Spaghettis“, sondern von „Spaghetti“. Genauso verhält es sich mit „Ravioli“ und „Tortellini“. Der Grund: Das „i“ ist die italienische Pluralendung, ein angehängtes Plural-s wäre doppelt gemoppelt.

einzige oder einzigste?

Menschen mit einem feinen Sprachgefühl klingelt’s in den Ohren, wenn sie eine falsche Steigerungsform hören: Das Wort „einzig“ lässt sich nicht steigern. Auch nicht die Wörter „perfekt“ und „optimal“. Denn dabei handelt es sich um sogenannte Absolutadjektive.

in oder im?

Das Verwenden der Fälle Dativ und Akkusativ bereitet so manchem Kopfzerbrechen und ist eine häufige Fehlerquelle: Die Präpositionen „in“ und „im“ benutzen Sie richtig, wenn Sie nach den Fällen fragen:

  • „Wo (Dativfragewort nach einem Ort) bist du?“ – „Ich bin im Haus.“
  • „Wohin (Akkusativfragewort nach Richtung beziehungsweise Ziel einer Bewegung) gehst du?“ – „Ich gehe in das (ins) Haus.“

Hierzu gibt es auch den Merksatz: „Ich fahre von (Wo bin ich?, aus/bei/mit – Dativ) nach (Wohin fahre ich?, von/seit/zu – Akkusativ)“.

Dativ statt Genitiv

Der Dativ ersetzt im Deutschen immer häufiger den Genitiv.  Schönes Deutsch geht anders: „Das ist die Katze meines Freundes“ klingt einfach schöner als „Das ist die Katze von meinem Freund“. Ganz schlimm wird’s, wenn die Frage „Wessen Katze ist das?“ mit „Wem seine Katze ist das?“ ersetzt wird.

wider oder wieder?

Die beiden Wörter „wider“ und „wieder“ klingen zwar gleich, bedeuten aber etwas Unterschiedliches: „Wider“ benutzen Sie richtig im Sinne von „gegen“, während „wieder“ für „erneut“ oder „noch einmal“ steht.

Gang und Gäbe oder gang und gäbe?

Großschreiben oder kleinschreiben – das ist hier die Frage: Gang und gäbe wird nur am Satzanfang großgeschrieben, ansonsten klein. Es steht für etwas, was üblich oder Usus ist.

Vorprogrammiert oder programmiert?

Programmieren bedeutet bereits, dass ein bestimmter Ablauf beziehungsweis eine bestimmte Abfolge vorab festgeschrieben wird: das Programm. Demnach ist vorprogrammieren ein unnötiger Doppelausdruck wie weißer Schimmel oder schwarzer Rappe.

an das oder ans?

Viele kurze Präpositionen lassen sich mit einem Artikel verschmelzen, um den Sprachfluss geschmeidiger zu machen: „in das“ wird zu „ins“, „an das“ wird zu „ans“, „in dem“ wird zu „im“, „an dem“ wird zu „am“, „vor das“ wird zu „vors“, „vor dem“ wird zu „vorm“, hinter das“ wird zu „hinters“, „hinter dem“ wird zu „hinterm“, „über das“ wird zu „übers“, „über dem“ wird zu „überm“, „unter das“ wird zu „unters“ und „unter dem“ wird zu „unterm“. Allerdings geht das nicht bei „neben“ oder „zwischen“.

indem oder in dem?

Indem wir Ihnen hier erklären (Art und Weise, etwas zu tun), wo in dem Deutschen (etwas, was in einer Sache steckt – hier: die deutsche Sprache) Fehlerquellen sind, helfen wir Ihnen, Deutschfehler zu vermeiden.

je – desto und je – umso?

Die Konjunktion „je“ gebrauchen Sie dann richtig, wenn Sie sie mit den Partnerwörtern (auch Korrelate genannt) „desto“ und „umso“ (Eselsbrücke: beide enden auf „o“) kombinieren: „Je mehr Sie Deutsch üben, desto/umso besser können Sie es.“

Bindestrich oder Gedankenstrich?

Der Bindestrich ist kurz: -. Der Gedankenstrich ist lang: –. Ersteren benutzen Sie zum Verbinden von Wortteilen oder als Trennungsstrich am Zeilenende. Und zwar ohne Leerzeichen. Zweiterer kommt zum Einsatz, wenn Sie eine Denkpause markieren wollen. Der Gedankenstrich wird mit Leerzeichen gesetzt.

Nach Doppelpunkt: groß- oder kleinschreiben?

Halten Sie sich in diesem Fall an die Faustregel: Nach einem Doppelpunkt schreiben Sie groß, wenn ein ganzer Satz mit Subjekt und Prädikat folgt. Ansonsten wird kleingeschrieben.

Gar nicht oder garnicht?

Merken Sie sich, dass „gar nicht“ gar nicht zusammengeschrieben wird und Sie schreiben immer richtig!

nähmlich oder nämlich?

Die richtige Schreibweise ist – trotz des langen Vokals „ä“: nämlich ohne „h“. Denn es gilt: Wer nämlich mit „h“ schreibt, ist dämlich.

dasselbe oder das gleiche?

Sie und Ihr Sitznachbar im Bus können zwar zur selben Zeit das gleiche Aboticket benutzen, aber nicht dasselbe. Denn derselbe, dieselbe oder dasselbe meint etwas Identisches – was es nur einmal gibt, während das Gleiche zwei einander aufs Haar gleichende Dinge meint. Mit dem Ausdruck „ein und dasselbe“ können Sie sich das vielleicht besser merken!

Sinn machen oder Sinn ergeben?

Immer häufiger hört und liest man im Deutschen den Ausdruck „das macht oder macht keinen Sinn“. Diesen Ausdruck haben wir uns vom Englischen abgeschaut, wo es „it makes sense“ heißt. Auf Deutsch ist es allerdings richtig, „das ergibt Sinn“ zu sagen, denn Sinn lässt sich nicht „machen“ im Sinne von „herstellen“, „produzieren“, „fertigen“ oder „schaffen“.

Jede Sprache hat ihre Fallen: Dolmetscher und Übersetzer vom Übersetzungsbüro Lingua-World sind echte Sprachprofis in den Sprachen, in denen sie arbeiten. Sie wissen um die häufigsten Deutschfehler ebenso, wie um Fehler in ihren Arbeitssprachen – und meiden diese kompetent.

Kontaktieren Sie uns gleich hier – wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

2 Gedanken zu „20 typische Deutschfehler – und wie Sie diese vermeiden

  1. Sehr schön! Da gibt’s noch mehr:

    ’scheinbar‘ und ‚anscheinend‘:
    1.: ‚Es scheint nur so, ist es aber nicht.‘ bzw.: ‚Der Schein trügt.‘
    2.: ‚Dem Anschein nach ist es wohl tatsächlich so.‘
    ‚obwohl‘ und ‚trotzdem‘
    1. Er ging mit ins Kino, obwohl er keine Lust hatte.
    2. Er hatte keine Lust, ins Kino zu gehen. Trotzdem ging er mit.
    Was ‚desto‘ und ‚umso‘ betrifft, habe ich da eine unterschiedliche Bedeutung gelernt – ist das so?
    1. gegenläufig
    Je höher es bergauf ging, desto weniger Teilnehmer blieben dabei.
    2. mitgehend
    Je mehr sie aß, umso fetter wurde sie.

  2. Ich lieb’s! Als eine, die immerzu schreibt, liebe ich solche Listen, die mir immer wieder mal vor Augen führen, wie schönes Deutsch geht. Außerdem eignen sich solche Listen auch wunderbar zum Verteilen…

    Und wenn dann noch Kommentare wie der von Regine Pfau die Liste verlängern, dann freu ich mich erst recht. Der feine Unterschied in der Bedeutung beziehungsweise Verwendung von desto und umso ist in meiner Wahrnehmung kaum noch jemandem bekannt – und doch nicht unbedeutend. Schön, dass @Regine Pfau ihn anspricht.

    Ich beobachte, dass brauchen inzwischen häufig ohne zu gebraucht wird. Ich habe mal gelernt: „Wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen!“ Wobei ich gar nicht gar nicht zusammengeschrieben habe.

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