Welche Sprachen spricht man in der Schweiz?

Zuletzt aktualisiert: 17. April 2024

In der Schweiz ist Mehrsprachigkeit angesagt – es gibt mehrere Amtssprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Je nach Region ist davon nur eine Sprache offiziell. Denn es gilt das sogenannte sprachliche Territorialprinzip. Lesen Sie Wissenswertes zu den vier Sprachen in der Schweiz!

Fragt man die Schweizer „Welche Sprache ist die Amtssprache der Schweiz?“, dann bekommt man je nach Region unterschiedliche Antworten. Denn die Schweiz ist viersprachig. Die Amtssprachen sind:

  1. Deutsch
  2. Französisch
  3. Italienisch und
  4. Rätoromanisch.

Wer spricht in der Schweiz welche Sprache? (Verteilung nach Bevölkerungsanteilen)

Laut dem Schweizer Bundesamt für Statistik sprachen im Jahr 2020 knapp zwei Drittel der Schweizer (62,3 Prozent) Deutsch oder Schweizerdeutsch. Damit ist die deutsche Sprache beziehungsweise ihre schweizerdeutsche Variante die meistgesprochene Sprache in der Schweiz. Die Zahl der deutschsprachigen Schweizer sinkt demnach tendenziell. 1970 sprachen noch 66,1 Prozent der Schweizer Deutsch.

Auf der Rangliste der meistgesprochenen Sprachen in der Schweiz folgt dann Französisch. Es wurde 2020 von 22,8 Prozent der Schweizer gesprochen. Das ist gegenüber den französischsprechenden Schweizern im Jahr 1970 ein satter Zuwachs von 5,4 Prozent.

Italienisch sprachen 2020 noch 8 Prozent der Schweizer. Das sind genau 3 Prozent weniger als noch im Jahr 1970.

Und auch das Rätoromanisch erlebte in den vergangenen fünf Jahrzehnten einen Rückgang: Währen es im Jahr 1970 noch von 0,8 Prozent der Schweizer gesprochen wurde, sprachen es im Jahr 2020 nur noch 0,5 Prozent.

Zugleich beziffert das Bundesamt für Statistik anderen Sprachen (Nichtlandes­sprachen), allen voran Englisch und Portugiesisch, satte Zuwächse von 3,7 Prozent (1970) auf 23,1 Prozent (2020).

Die Top 10 der Hauptsprachen der Schweiz, die das Bundesamt für Statistik für das Jahr 2020 benennt, sieht wie folgt aus:

  1. Deutsch: 62,3 Prozent
  2. Französisch: 22,8 Prozent
  3. Italienisch: 8 Prozent
  4. Englisch: 5,8 Prozent
  5. Portugiesisch: 3,5 Prozent
  6. Albanisch: 3,2 Prozent
  7. Spanisch: 2,4 Prozent
  8. Serbisch, Kroatisch: 2,3 Prozent
  9. Rätoromanisch: 0,5 Prozent
  10. andere Sprachen: 8,2 Prozent

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Wo spricht man in der Schweiz welche Sprache? (Verteilung nach Regionen)

Info-Grafik: Verbreitung der vier Landessprachen in der Schweiz
Marco Zanoli, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Deutschschweiz

In der sogenannten Deutschschweiz (orangefarbene Fläche auf der Karte oben), also im Norden, im Osten und in der Mitte der Schweiz ist Deutsch die Amtssprache. Wobei es sich um Schweizerdeutsch handelt, das seine Sprecher als schweizerischen Dialekt oder schweizerische Mundart des Standarddeutschen verstehen und als Schwyzerdütsch (auch Schwiizerdütsch) oder einfach nur Dütsch bezeichnen. Im Schweizerdeutsch versammeln sich verschiedene alemannische Dialekte, die in Deutschland und in Österreich nicht mehr geläufig sind. Diese werden mit vielen französischen Ausdrücken kombiniert.

Wer in der Deutschschweiz unterwegs ist, wird schnell merken, dass dort verschiedene Dialekte des Schwyzerdütsch gesprochen werden. Mit Hochdeutsch kommen Sie aber allemal voran, denn das nutzen die Schwyzerdütschen für ihre formelle Korrespondenz, in Büchern und in den Medien.

Die Romandie oder Welschschweiz

In der Westschweiz (grüne Fläche auf der Karte oben), also in den Kantonen Genf, Waadt, Neuenburg und Jura spricht man Schweizer Französisch, dass sich kaum mehr von dem Französisch unterscheidet, dass man in Frankreich spricht. Manche sagen, dass die Schweizer beim Französischsprechen die Vokale längen würden, so dass die Sprache insgesamt „langsamer“ klinge.

Die Italienische Schweiz

Das Schweizer Italienisch (lilafarbene Fläche auf der Karte oben) spricht man im Südosten der Schweiz, also im Kanton Tessin und im südlichen Teil des Kantons Graubünden (auf Italienisch: Kanton Grigioni). Im Vergleich zum Italienisch der Italiener in Italien gibt es Italienisch der Schweizer viele Ausdrücke aus dem Deutschen und dem Französischen. Unser Übersetzungsbüro Italienisch ist mit dieser speziellen linguistischen Vermischung bestens vertraut.

Die Rätoromanische Schweiz

Eine der drei rätoromanischen Sprachen, Bündnerromanisch, Dolomitenladinisch und Friaulisch, spricht man in mehreren Gebieten der Schweiz (pinkfarbene Flächen auf der Karte oben). Es wird auch Rumantsch oder Alpenromanisch genannt. Dass es diese Sprache bis heute überhaupt noch gibt, ist ein kleines Sprachwunder: Denn die rätoromanischen Dialekte sind laut der Wikipedia Restdialekte des Lateins der römischen Provinz Raetia, die sich weder den romanischen Sprachen zuordnen noch als deren Dialekte einstufen lassen.

Mehrsprachigkeit ist in der Schweiz angesagt

Mehrsprachigkeit hat in der Schweiz mehrere Dimensionen:

  • Demografische Mehrsprachigkeit: Die Schweizer verstehen sich traditionell als mehrsprachig. Neben ihrer regionalen Hauptsprache lernen viele Schweizer weitere Sprachen, insbesondere Englisch.
  • Territoriale Mehrsprachigkeit: Die Schweiz schöpft ihre zumindest sprachliche Identität aus mehreren Quellen. Die Existenz von vier Hauptsprachen und deren Verteilung auf vier Sprachgebiete, in den in der Regel nur eine als offizielle Sprache (Amtssprache) gilt, steht für das sprachliche Territorialprinzip, das in der Schweiz herrscht.
  • Institutionelle Mehrsprachigkeit: Die Schweiz erkennt die vier Hauptsprachen als Amtssprachen an und kommuniziert mit deren Sprechern offiziell, indem sie sich der jeweiligen Sprache bedient. Das war übrigens nicht immer so: Denn bis 1798 war die alte Eidgenossenschaft einsprachig deutsch unterwegs.

Wer mit oder in der Schweiz kommunizieren möchte, braucht nicht nur Kenntnisse zu den vier Schweizer Amtssprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch, sondern auch jede Menge Sprachwissen, denn die Schweizer variieren die Quellsprachen ihrer Sprachen facettenreich.

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