Wie sagt man „Danke“ in …?

Zuletzt aktualisiert: 13. April 2024

Ein „Danke“ lässt sich mit einem Wort, einem Blick, einem Lächeln, einer Hand­bewegung ausdrücken. Es wertschätzt im Zwischenmenschlichen, was wir füreinander zu tun gedenken (Wille) und tun (Tat). Dankbarkeit gilt als Schlüssel für ein Miteinander auf Augenhöhe: Wer Länder- und damit Sprachgrenzen überschrei­tet, öffnet sich mit einem „Danke“ in der jeweiligen Landessprache viele Türen. Erfahren Sie hier, wie die Welt „Danke“ sagt.

Danke sagen mit Worten, Mimik und Gestik.

Wie und warum wir uns in Deutschland bedanken.
Viele Geisteswissenschaften beschäftigen sich mit der Dankbarkeit. Es gibt religiöse, historische, kulturelle, künstlerische, soziale, rechtliche, politische, philosophische und sprachwissenschaftliche Auseinandersetzungen damit. Die Frage, auf die alle eine Antwort suchen, lautet:

Was ist Dankbarkeit?

Der Begriff „Dankbarkeit“ lässt sich auf eine einfache Formel bringen:

Ein Mensch (Empfänger) ist seinem Mitmenschen (Absender) dankbar, wenn dieser ihm etwas Gutes tut.

Dankbarkeit setzt beim Empfänger voraus, dass er weiß, dass der Absender eine Wohltat vorhat oder sie bereits in die Tat umgesetzt hat. Die Wohltat weckt positive Gefühle im Empfänger, darunter Glück und Freude. Dankwürdig ist die Wohltat dann, wenn es dem Absender derselben um das Wohl des Empfängers ging.

Dankbarkeit lässt sich somit als ein Gefühl beschreiben. Zugleich ist sie aber auch eine Tugend, also eine Eigenschaft. Das Gute daran – Eigenschaften (Charakterzüge) kann man sich zulegen, sie sind an- und abtrainierbar.

Spannend an der Dankbarkeit ist, dass sie beim Empfänger der Wohltat – also des Wohlwollens, das dahintersteckt – eine Art Spiegelreflex und/oder Kettenreflex auslöst: das sogenannte Spiegelwohlwollen oder das Kettenwohlwollen. Bei ersterem geht es darum, dass man als Empfänger einer Wohltat dem Absender derselben aus Dankbarkeit gleiches Wohl wünscht. Bei Zweiterem gibt man das Wohlwollen an Dritte und Vierte und … weiter.

Schaut man sich Dankbarkeit als eine Leistung an, findet diese beim Empfänger auf drei Ebenen statt:

  1. Denken: Hier geht es ums dankbare Erkennen und Bewerten der Wohltat.
  2. Fühlen: Hier geht es ums dankbare Fühlen der Freude, die die Wohltat auslöst, und des Wohlwollens, das dahintersteckt.
  3. Machen: Hier geht es ums dankbare Handeln, mit Worten und Taten.

THANK YOU! Danke sagen

Das bringt uns gleich zur nächsten Frage:

Wofür ist man dankbar?

Taten, die schaden, die weder nützen noch schaden, die aus Zwang oder aufgrund höherer Gewalt zustande kommen, die sich aus einer rechtlichen Verpflichtung ergeben, die selbstverständlich oder nur Mittel zum Zweck sind, die ungern, unwillig, unwissend oder irrtümlich getätigt oder die bereut werden, gelten nicht als wohltuend. Das heißt, das Motiv des Absenders spielt für die Wohltat eine mindestens ebenso wichtige Rolle wie diese selbst.

Weckt eine Wohltat Freude, dann kann dies

  • Gegenstandsfreude sein – man freut sich über die Wohltat an sich.
  • Empfangsfreude sein – man freut sich, dass man als Empfänger dieser Wohltat gewählt wurde.
  • Quellenfreude sein – man freut sich, dass die Wohltat von diesem bestimmten Absender kommt.

Dankbarkeit als Antwort im Kreislauf von Geben, Nehmen und Erwidern

Unter Menschen findet seit jeher ein Kreislauf statt:

Geben (auch: Weitergeben) – Empfangen (auch: Weitergeben) – Erwidern

Über die perfekte Gabe und das perfekte Geben machen sich die Menschen mindestens ebenso lange einen Kopf. Die Perfektion hängt schließlich von vielen Faktoren ab: Wer gibt wem wann was wie und warum? Man weiß zudem längst, dass Gaben nicht nur Freude bereiten, sondern auch überfordern, ja gar beschämen können – beide Gefühle beschweren das Miteinander von Absender und Empfänger und geben Dankbarkeit keine Chance.

Diverse Rezepte fürs Geben kursieren. Eins davon lautet: Gib gerne, schnell, ohne zu zögern und ohne eine Erwiderung zu erwarten!

Wissen sollte man auch, dass ein dankbares Annehmen einer Gabe bereits ein erster Teil der Erwiderung ist. Sie erwidern die Gabe demnach mit Dankbarkeit. Folgt die Gegengabe sehr schnell, spricht das weniger für Dankbarkeitsgefühle als Schuldgefühle. Das beleuchtet einen spannenden Aspekt vom Konzept der Dankbarkeit: Wer ungern schuldet, ist weniger dankbar, als jemand, der mit dem Schuldgefühl gut klarkommt.

Zwischenfazit: Damit haben Sie einen kleinen Einblick in das Thema Dankbarkeit erhalten. Diese ist Gefühl und Fähigkeit zugleich und bestimmt maßgeblich die Qualität zwischenmenschlicher Kommunikation. Sie ist Antwort auf eine Gabe. Angesichts des Fakts, dass Dankbarkeit ein komplexes Kommunikationsmittel ist, wundert es kaum mehr, dass jede Sprache Dankbarkeit kennt und variantenreich ausdrückt. Einen Einblick in die „Danke“ unserer Welt verschaffen wir Ihnen mit der folgenden Übersicht:

So sagt die Welt danke!

Um Ihnen einen möglichst vielfältigen Einblick in die Dankesformeln unserer Welt zu liefern, haben wir eine subjektive Auswahl getroffen. Es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, Vollständigkeit anzustreben. Los geht’s mit:

Danke sagen auf Deutsch – deutsche Dankesfloskeln

Die deutschen Dankesfloskeln sind Ihnen als Muttersprachler sicher geläufig: Vom einfachen „danke“ reichen sie über ein „danke sehr“, „danke vielmals“ oder „danke schön“ bis hin zu „Vielen Dank“, „Besten Dank“, „Herzlich(st)en Dank“, „Lieb(st)en Dank“. Auch mit ganzen Sätzen drücken wir Deutschsprachigen Dankbarkeit aus: „Ich bedanke mich.“ Die Dankbarkeit lässt sich noch verstärken mit „Ich bedanke mich sehr.“, „Ich bedanke mich (ganz) herzlich.“. Auch möglich sind Aussagen wie: „Ich danke dir.“, „Ich bedanke mich.“, „Ich sage danke.“, „Ich habe zu danken.“

Vorsicht ist geboten, wenn die Dankbarkeit sarkastisch gemeint ist: Viele der genannten Dankesfloskeln drücken dann alles andere als Dankbarkeit aus. Dolmetscher und Übersetzer müssen aus dem Kontext heraushören oder -lesen, in welcher „Tonart“ ein „Danke“ gemeint ist. Hier ist Sprachwissen ebenso wie kulturelles Sprachgefühl wichtig, um eine einwandfreie Übersetzung zu liefern.

Sie brauchen die Dienste professioneller Sprachmittler? Dann stellen Sie uns gleich hier Ihre Anfrage – wir unterstützen Sie gerne.

Unverbindliche Übersetzungs-Anfrage oder Dolmetscher-Anfrage

Verbreitet mit der wörtlich ausgedrückten Dankbarkeit sind in Deutschland Mimik (Lächeln) und Gestik (häufiger: Handschlag, seltener: Hand aufs Herz, Hand an die Schläfe wie bei einem militärischen Gruß).

Danke sagen auf Arabisch – arabische Dankesfloskeln

Arabisch ist die offizielle Hochsprache, die in den arabischen Ländern als Schriftsprache in Schulen gelehrt und überall geschrieben wird. Jedes arabische Land hat daneben eine „eigene“ Version des Arabischen als gesprochene Version entwickelt. Die Eigenart bringt große Abweichungen hervor, so dass sich die Sprachen sehr unterscheiden. Um einander zu verstehen, nutzen die Sprecher dann das Hocharabische. Deshalb konzentrieren wir uns hier auch auf die hocharabischen Dankesfloskeln.

Danke auf Arabisch heißt „šukran“ (شكرآ, lautlich: „schuk-ran“). „Vielen Dank“ drücken Arabischsprechende mit „šukran kafiran“ (شكرآ  كثيرآ, lautlich: „schuk-ran kasiran“) aus. Weit verbreitet sind im Arabischen Dankesgesten wie rechte Hand aufs Herz und leichtes Kopfneigen.

Danke sagen auf Chinesisch – chinesische Dankesfloskeln

„谢谢/谢谢你!“ (lautsprachlich: „Xièxie/Xièxie nǐ!“) Das heißt „Danke/Danke Dir“ auf Chinesisch. „非常感谢!“ (lautsprachlich: „Fēicháng gǎnxiè!“) ist die Verstärkung „Vielen Dank!“. Als Dankesmimik und Dankesgesten sind in China traditionell ein Lächeln und ein Verbeugen gängig, auch wenn Letzteres weniger wird. Das chinesische Schriftzeichen für „Danke“ „verbeugt“ sich jedoch nach wie vor. Es setzt sich unter anderem aus den Teilen für „Körper“ und „kleiner machen“ zusammen. Außerdem ist dieses Schriftzeichen auch in dem chinesischen Ausdruck „Entschuldigung“ enthalten. Dankbarkeit bedeutet demnach auch, sich einzugestehen, in der Schuld des Gegenübers zu stehen.

Eine außergewöhnliche Dankesgeste in China ist das zweifache Klopfen mit drei Fingern auf den Tisch. Man sieht es häufig in Restaurants gegenüber dem Kellner – und kommt dem Klopfen nahe, das hierzulande bei Vorlesungen in Universitäten üblich ist, um dem Professor für seine Arbeit zu danken.

Danke sagen auf Englisch – englische Dankesfloskeln

Im Englischen gibt es zahlreiche Dankesfloskeln (Berlitz.com): Ein einfaches „Danke“ drücken Sie mit „thanks“ aus. „Danke dir/Ihnen“ heißt „thank you“. Verstärkungen sind „many thanks“ („vielen Dank“), „thank you very much“ („Ich danke dir/Ihnen vielmals“), „thanks a lot/a bunch/a million/a ton“ („danke sehr/danke vielmals/tausend Dank/vielen Dank“).

Danke sagen auf Italienisch – italienische Dankesfloskeln

Die Italienische Sprache kennt auch sehr viele Dankesworte: Vom einfachen „Grazie“ („Danke“) über „Grazie mille“ („Vielen/Tausend Dank“), „Grazie molto“ undMolte grazie“ („Vielen Dank“), „Grazie di cuore“ („Herzlichen Dank“), „Grazie tante“ („Vielen Dank“), „Grazie di tutto“ („Danke für alles“) bis hin zu „Grazie davvero“ („Vielen Dank, wirklich“) und „Grazie ancora“/„Grazie di nuovo“ („Nochmals vielen Dank“).

Danke sagen auf Mongolisch – mongolische Dankesfloskeln

Das einfache „danke“ sagt man auf Mongolisch so: „Баярлалаа“ (lautsprachlich: „Bayarlalaa“). Маш их баярлалаа (lautsprachlich: „Mash ikh bayarlalaa“) bedeutet: „Vielen Dank“. „Ich bin dankbar“ wird in der Mongolei damit ausgedrückt: „би талархаж байна (lautsprachlich: „Bi talarkhaj baina“). Höchsten Dank bekundet man mit dem Ausdruck: „Би үүрэг хүлээсэн хэвээр байна“ (lautsprachlich: „Bi üüreg khüleesen kheveer baina“. Das lässt sich mit „ich bleibe verpflichtet“ übersetzen.

Danke sagen auf Russisch – russische Dankesfloskeln

Auf Russisch heißt „danke“: спасибо“ (lautsprachlich: „s-pa-si-ba“). Verstärkt bedanken Sie sich auf Russisch mit „großem Dank“: „Большое спасибо“ (lautsprachlich: „bal-schoi s-pa-si-ba“). Eine außergewöhnlich große/riesige Dankbarkeit können Sie mit „огромное спасибо“ ausdrücken (lautsprachlich: „a-gro-mnaye s-pa-si-ba“).

Danke sagen auf Senegalesisch – senegalesische Dankesfloskeln

Anders als hierzulande, wo man nicht gerne in der Schuld anderer steht, ist das Quittsein im Senegal laut diesem Bericht in der Neuen Zürcher Zeitung kein gerne gefühltes Gefühl. Das „Danke“ gilt demnach fast schon als Affront. Es macht das Geben zum Tauschgeschäft: Gabe gegen Dank.

Da Sprache ein lebendiges Kulturgut ist, das sich stets weiterentwickelt, stehen professionelle Dolmetscher und Übersetzer vor der Herausforderung, die teils feinen Veränderungen ihrer Arbeitssprachen im Auge und im Ohr zu behalten, um up-to-date zu dolmetschen und zu übersetzen. Andernfalls kann es zu Miss­verständnissen und Fehlern bei der Sprachübertragung kommen.

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