Richtig Groß- und Kleinschreiben im Deutschen – so geht‘s!

Zuletzt aktualisiert: 7. April 2025

Die Groß- und Kleinschreibung im Deutschen macht vielen zu schaffen. Sie ist eine häufige Fehlerquelle. Wer fehlerfrei Groß und Klein schreiben möchte, muss die zugehörigen Regeln beherrschen. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Was bringt die Groß- und Kleinschreibung?

Wie verändert sich die Lesbarkeit, wenn wir auf die Groß- und Kleinschreibung verzichten? Sehen Sie selbst:

selbstverständlich können sie diesen textabschnitt lesen. denn bis auf die groß- und kleinschreibung ist er fehlerfrei geschrieben. doch sie merken beim lesen, dass ihnen zum raschen aufnehmen der hier aneinander­gereih­ten wörter das gewohnte schriftbild fehlt.

Dieser Text zeigt, wie schwer lesbar ein Absatz ohne Groß- und Kleinschreibung ist.
Vergleichen Sie nun die korrekt geschriebene Version:

Selbstverständlich können Sie diesen Textabschnitt lesen. Denn hier ist die Groß- und Kleinschreibung fehlerfrei geschrieben. Und Sie merken beim Lesen, dass Ihnen beim raschen Aufnehmen der hier aneinandergereihten Wörter das gewohnte Schriftbild hilft.

Der direkte Vergleich der beiden Textabschnitte offenbart nicht nur, dass die Groß- und Kleinschreibung für mehr Lesbarkeit sorgt, sondern auch, dass sie etwaigen Missverständnissen vorbeugt. So zeigt Ihnen das großgeschriebene „Sie“, dass es sich nicht um ein Personalpronomen in der dritten Person (sie = weibliche Person in der Einzahl oder sie = Personen in der Mehrzahl) handelt, sondern um ein Anredepronomen, mit dem Sie, die Leserin oder der Leser dieses Textes, direkt angesprochen werden.

4 gute Gründe fürs Groß- und Kleinschreiben

Damit kennen Sie auch schon die wesentlichen Gründe, warum die deutsche Sprache Großes großschreibt und Kleines kleinschreibt:

  • Der Text lässt sich besser lesen.
  • Die Struktur des Textes ist klarer.
  • Das Verständnis des Textes ist eindeutiger.
  • Die Bedeutung der Wörter für den Text lässt sich gewichten: Großgeschriebenes hebt sich ab.

Wie kam die Groß- und Kleinschreibung ins Deutsche?

Am Anfang war das Großgeschriebene: Inschriften aus der Antike zeugen von durchgängig großgeschriebenen Buchstaben. Im 8. Jahrhundert n. Chr. kamen dann kleine Buchstaben auf, da sie Platz sparten. Im 9. Jahrhundert schrieb man im Deutschen nahezu durchgängig klein. Es gab nur wenige Ausnahmen. Im 15. Jahrhundert wurden dann die Satzanfänge großgeschrieben, es folgte nach und nach die Großschreibung im Innern von Sätzen: Wörter, die für den Text besonders wichtig waren, wurden großgeschrieben.

In Übersetzungen kommt es auf Sorgfalt an. Ein flüchtig oder unwissend falsch übertragenes Zeichen kann die Übersetzung verfälschen. Professionelle Sprachdienstleister beherrschen ihre Arbeitssprachen virtuos und können die zugehörigen Rechtschreibregeln sicher anwenden.

Besonders bei Fachübersetzungen in Bereichen wie Recht, Technik oder Medizin ist höchste Präzision gefragt, da schon kleine Fehler weitreichende Folgen haben können. Wenden Sie sich gerne an uns – wir unterstützen Sie professionell!

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Groß- und Kleinschreibung

Wann schreibt man deutsch groß oder klein?

Sie schreiben Deutsch groß,

  1. wenn Sie das Wort als Substantiv nutzen, weil Sie beispielsweise von der Sprache oder dem Schulfach schreiben.
  2. wenn das Wort Bestandteil eines Eigennamens ist, wie in „Deutsche Bank“, „Deutsche Post“ oder „Deutsche Mark“.
  3. wenn das Wort auf Präpositionen wie „auf“ oder „im“ steht, zum Beispiel „auf Deutsch“ oder „im Deutschen“.
  4. wenn das Wort am Satzanfang steht. Das gilt auch für die wörtliche Rede.

Sie schreiben Deutsch klein,

  1. wenn Sie das Wort als Adjektiv nutzen, um zu beschreiben, wie etwas oder jemand ist.
  2. wenn Sie von der Staatsangehörigkeit schreiben.

Keine Regel ohne Ausnahme

Laut dem Duden, der im Deutschen die sprachlichen Standards setzt, gilt in der deutschen Sprache auch heute noch grundsätzlich die Kleinschreibung – allerdings mit Ausnahmen, die groß geschrieben werden. Klein zu schreiben, ist demnach der Normalfall. Für die großzuschreibenden Ausnahmen gibt es Regeln. Und die erklären wir Ihnen jetzt:

5 Regeln zur Groß- und Kleinschreibung im Deutschen

Das sind die 5 Regeln, die Sie können sollten, um keine Fehler bei der Groß- und Kleinschreibung im Deutschen zu machen:

  1. Satzanfänge werden im Deutschen großgeschrieben.

Diese Großschreibregel gilt für alle Satzanfänge, ganz gleich, welcher Art der Satz ist. Auch der Anfang eines Satzes in wörtlicher Rede wird demnach großgeschrieben. Ebenso ein vollständiger Satz, der nach einem Doppelpunkt folgt.

Beispiel: Er sagte: „Das ist ein ganzer Satz nach einem Doppelpunkt in wörtlicher Rede. Der Satzanfang großgeschrieben.“

Zudem gilt diese Großschreibregel auch für Überschriften.

  1. Substantive und Substantivierungen werden im Deutschen großgeschrieben.

Diese Großschreibregel gilt für alle Nomen und Nominalisierungen (Substantive und Substantivierungen), die im Deutschen nicht ohne Grund auch Hauptwörter genannt werden: Es sind Wörter mit einer Hauptrolle im Satz – ihre Bedeutung ist entsprechend groß.

Zum fehlerfreien Umsetzen dieser Großschreiberegel von Nomen gibt es eine gute Methode: Achten Sie auf Signalwörter, die direkt vor Nomen stehen!

Was sind Signalwörter für Nomen beziehungsweise Substantive?

Signalwörter für Nomen beziehungsweise Substantive sind:

  • bestimmte und unbestimmte Artikel: der Mensch, ein Tier
  • deklinierte Adjektive: der alte Mensch, ein scheues Tier

Was sind Signalwörter für Nominalisierungen beziehungsweise Substantivierungen?

Signalwörter für Nominalisierungen beziehungsweise Substantivierungen, also Verben und Adjektive, die als Nomen verwendet werden, sind:

  • Mengenangaben wie alles, nichts, viel, wenig, mehr, etwas, allerlei, genug, manches, einiges Beispiele: Alles Gute zum Geburtstag! Im Wald war heute viel Krabbelndes zu sehen. Viel Laufen im Freien hilft gegen düstere Stimmung.
  • Artikel: Die Schöne und das Biest. Alexander der Große
  • Präpositionen verschmolzen mit einem Artikel wie auf + das = aufs: Du darfst aufs Beste hoffen! Ich halte dich auf dem Laufenden! Da tappte ich im Dunkeln.
  • Possessivpronomen: mein Singen, euer Reden

Auch substantivierte Zahlwörter werden großgeschrieben, wenn sie grammatikalisch weiblichen Geschlechts sind. Groß schreibt man auch Ordnungszahlen sowie Bruchzahlen, die ohne Maßeinheit daherkommen.

Beispiele: eine Zehn schreiben, jeder Vierte, Heinrich der Fünfte, Jim Knopf und die wilde Dreizehn, ein Viertel. Vertiefen Sie Ihr Wissen über die richtige Schreibweise von Zahlen in Worten

Ebenso schreibt man substantivierte Pronomen groß.

Beispiele: Ich biete dir das Du an. Dieser Elefant ist ein Er.

Paarformeln schreibt man in der deutschen Sprache ebenfalls groß, vorausgesetzt, sie meinen Personen.

Beispiele: Klein und Groß, Jung und Alt

  1. Namen werden im Deutschen großgeschrieben.

Das heißt, dass neben Namen auch Eigennamen und alle Teile mehrteiliger feststehender Namen großgeschrieben werden. Letztere auch dann, wenn es sich dabei um zum feststehenden Namen gehörende Adjektive, Partizipien, Pronomen oder Zahlwörter handelt.

Beispiele: Deutschland, Bundesrepublik Deutschland, Vereinte Nationen, der Zweite Weltkrieg

Im Deutschen schreiben wir auch mehrteilige Straßennamen ohne Bindestrich wie die Berliner Straße „Unter den Linden“ groß.

  1. Anredepronomen werden im Deutschen großgeschrieben.

Bei der Anrede schreibt die deutsche Sprache die entsprechenden Anredepronomen (Pronomen zur persönlichen Anrede: du, dich, dein, dir, ihr, euer, eure und euch sowie Pronomen zur förmlichen Anrede: Sie, Ihr/e und Ihnen) groß.

Beispiel: Ich grüße Sie herzlich!

  1. Tagesadverbien werden im Deutschen großgeschrieben.

Grundsätzlich schreibt man sogenannte Tagesadverbien wie gestern, heute, morgen im Deutschen klein. Folgt jedoch auf das Tagesadverb eine Tageszeit, schreibt man es groß.

Beispiele: gestern Morgen, heute Mittag, morgen Abend

Mit diesen 5 Rechtschreibregeln im Hinterkopf verringern Sie das Risiko von Fehlern bei der Groß- und Kleinschreibung im Deutschen. Doch wie sieht es damit in einer Fremdsprache aus? Beim Übersetzen müssen Sie nicht nur die eigene Muttersprache, sondern auch die fremde Sprache richtig schreiben, andernfalls kann es sogar zu Missverständnissen kommen.

Auch im Englischen gibt es einige Unterschiede – einen Überblick dazu finden Sie in unserem Beitrag „Wissenswertes zur Groß- und Kleinschreibung im Englischen“. Es lohnt sich also immer, die Dienste von professionellen Übersetzern zu nutzen.

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