Faszination Sprachen: Deutsch – was macht die deutsche Sprache so besonders? (25 Fakten)

Zuletzt aktualisiert: 19. Mai 2024

In unserer Reihe zu faszinierenden Sprachen haben wir Ihnen bereits gezeigt, was Sprachen wie Arabisch, Chinesisch, Dänisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Spanisch und Twi ausmacht. Heute geht es um die Besonderheiten der deutschen Sprache. Wir liefern Ihnen 25 Fakten, die Sie zum Deutschen wissen sollten.

Wer spricht wo Deutsch? (10 Fakten)

Hier kommen 10 Fakten zur Verbreitung der deutschen Sprache weltweit:

  1. Um die 130 Millionen Menschen weltweit sprechen Deutsch – entweder als Muttersprache oder als Zweitsprache, die Angaben variieren je nach Quelle.
  2. In den USA sprechen heute mehr als eine Million Menschen Deutsch.
  3. Mehr als 15 Millionen Menschen weltweit lernen aktuell Deutsch als Fremdsprache, der Großteil davon sind Schüler. Und fast 300 Millionen der Menschen auf der ganzen Welt haben Deutsch irgendwann einmal als Fremdsprache gelernt.
  4. Mit 151 Instituten in 98 Ländern weltweit bietet das Goethe-Institut ein Netzwerk an Standorten zum Erlernen der deutschen Sprache.
  5. Es gibt 42 Länder, in denen deutschsprachige Minderheiten leben.
  6. Rund 7,5 Millionen Menschen sind Teil einer deutschsprachigen Minderheit.
  7. Deutsch wird in diesen 9 Ländern gesprochen: Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Schweiz (Deutschschweiz), Luxemburg, Italien (Südtirol), Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft und Kanton Malmedy), Frankreich (Elsass und Lothringen) und Dänemark (Nordschleswig).
  8. Zudem sprechen Minderheiten in Australien, Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, in der Dominikanischen Republik, in Estland, Griechenland, Irland, Israel, Kanada, Kirgisistan, Kasachstan, Kroatien, Lettland, Litauen, Mexiko, Namibia, Niederlande, Paraguay, Papua-Neuguinea, Rumänien (Siebenbürgen), Russland, Schweden, Serbien, in der Slowakei, in Slowenien, Spanien, Südafrika, Thailand, Tschechien, in der Türkei, in der Ukraine, in Ungarn, in den USA und in Großbritannien Deutsch.
  9. In einigen Gemeinden Polens gilt Deutsch sogar als sogenannte Hilfssprache.
  10. In der EU ist Deutsch die meistgesprochene Muttersprache.

Quellen:

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Was ist besonders an der deutschen Sprache? (10 Fakten)

  1. Das deutsche Alphabet umfasst die 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets. Außerdem gibt es die 3 Umlaute: Ä, Ö und Ü. Außergewöhnlich ist das deutsche ß, ein Buchstabe, den es nur im Kleingeschriebenen gibt.
  2. Das Deutsche erlaubt Wortkompositionen (sogenannte Komposita): Das sind zusammengesetzte Wörter – bestehend aus einzelnen Wörtern gleicher oder unterschiedlicher Worttypen: Nomen + Nomen, Verb + Nomen, Adjektiv + Nomen, Adverb + Nomen. Dabei ist die Zahl der einzelnen Wörter nicht beschränkt, so dass recht lange Wortgebilde zustande kommen: Fuß + Ball + Mannschaft + Kapitän = Fußballmannschaftskapitän.
  3. Nomen werden im Deutschen großgeschrieben – ohne Ausnahme.
  4. Die deutsche Sprache kennt drei Geschlechter: weiblich, männlich und sächlich. Das grammatikalische muss nicht mit dem natürlichen Geschlecht übereinstimmen: Das Mädchen ist nach den Regeln der Grammatik im Deutschen sächlich.
  5. Entsprechend der grammatikalischen Geschlechter gibt es drei Artikel: der, die, das.
  6. Die deutsche Grammatik unterscheidet vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ.
  7. Der deutsche Wortschatz ist reich an Synonymen, also an Wörtern, die die gleiche Bedeutung haben. Ein Beispiel: Die Frage nach dem WARUM lässt sich auch mit WIESO, WESHALB, WESWEGEN, WOFÜR Und WOZU stellen.
  8. Andersherum kann ein einzelnes Wort vielfach gedeutet werden – wie die folgenden 11 Bedeutungen von BITTE im alltäglichen Gebrauch zeigen. Bitte dient hier:
    • Als höflicher Ausdruck eines Wunsches, Vorschlags, einer Aufforderung. („Reichst du mir bitte die Butter?“)
    • Als Verstärkung eines Wunsches, Vorschlags, einer Aufforderung. („Reichst du mir die Butter – bitte?“)
    • Als zustimmende Antwort auf eine Bitte. („Reichst du mir bitte die Butter?“ – „Bitte!“)
    • Als höfliche Erwiderung auf ein Danke. („Danke, dass du mir die Butter gereicht hast!“ – „Bitte (gern geschehen)!“ Ergänzend: Wie sagt man Danke in …)
    • Als Angebot. („Bitte, hier hast du die Butter!“)
    • Als Nachfrage nach einem Begehr. („(Sie wünschen) bitte?“)
    • Als Bitte, etwas zu wiederholen. („(wie) bitte?“)
    • Als Ausdruck von Erstaunen und Ungläubigkeit: („Wie bitte?“)
    • Als Bestätigung. („Na bitte!“)
    • Als Zugeständnis. („Bitte, wenn’s sein muss…“)
    • Als Redeaufforderung. („(der Nächste) bitte“)
  9. Es gibt zahlreiche Wörter im Deutschen, für die andere Sprachen keine passenden Ausdrücke haben. Welche Wörter gibt es nur im Deutschen? Zum Beispiel diese: Abendbrot, Brückentag, Dornröschenschlaf, Dreikäsehoch, Dunkelziffer, Erklärungsnot, Fernweh, Fingerspitzengefühl, Fremdschämen, Geborgenheit, Geschmacksverirrung, Kopfkino, Kummerspeck, Ohrwurm, Schadenfreude, scheinheilig, Schnapsidee, sturmfrei, Torschlusspanik, verschlimmbessern, Wanderlust, Weltschmerz, Zeitgeist, Zugzwang.
  10. Die deutsche Sprache hat zudem viele Wörter, sogenannte Oxymora, die sich selbst zu widersprechen scheinen, darunter diese: Wahlpflichtfach, Holzeisenbahn, Doppelhaushälfte, Gefrierbrand, Fruchtfleisch, Originalkopie, bösartig.

Quellen:

Warum gilt die deutsche Sprache als schwer zu lernen? (5 Fakten)

Hier kommen 5 Fakten, die belegen, dass Deutsch für Neulinge schwer zu erlernen ist.

  1. Die deutsche Sprache hat eine umfassende Grammatik mit vielen Regeln, die zum Teil ihresgleichen suchen. Die drei Artikel der, die und das haben wir bereits erwähnt. Wer sie richtig verwenden will, muss sie in der richtigen Anwendung lernen, denn vom natürlichen Geschlecht lässt sich im Deutschen nicht automatisch aufs grammatikalische schließen – schon gar nicht, wenn man sich andere Sprachen zum Vorbild nimmt. So ist die Sonne zum Beispiel im Deutschen weiblich, in romanischen Sprachen (Französisch, Spanisch, Italienisch) dagegen männlich, während der Mond hierzulande männlich ist und in romanischen Sprachen weiblich. Sprechende romanischer Sprachen müssen nur den Gebrauch zweier Artikel (männlich und weiblich) erlernen, Englischsprechende sogar nur den Gebrauch eines Artikels.
  2. Auch der Satzbau im Deutschen hat es in sich. Zwar folgt er im Wesentlichen der Reihenfolge Subjekt – Prädikat – Objekt (SPO), doch Zeitangaben beispielsweise können sehr flexibel in einen Satz eingeschoben werden und stehen an mehreren Stellen richtig: Ich war gestern in der Schule. Gestern war ich in der Schule. Ich war in der Schule gestern.
  3. Die deutsche Aussprache bereitet vielen Deutschlernenden Schwierigkeiten. Zum Beispiel müssen sie lernen, dass das Wort Beamter mit einer Pause zwischen Be-amter ausgesprochen wird. Schwierig ist für viele auch die richtige Aussprache des ch, des i/ie sowie des g/k, d/t und b/p.
  4. Nicht zuletzt ist der umfangreiche Wortschatz der deutschen Sprache mit seinen vielen Synonymen eine Hürde, die Deutschlernende nehmen müssen. Die deutsche Alltagssprache umfasst etwa eine halbe Million Wörter, der zentrale Wortschatz wird mit etwa 70.000 Wörtern beziffert. Hinzu kommen sehr umfangreiche Fachwortschätze. Lesen Sie auch unseren Beitrag über die schwerste Sprache der Welt.
  5. Selbst Muttersprachler machen mitunter Fehler beim Deutschsprechen und -schreiben und sind Deutschlernenden somit keine große Hilfe. Typische Fehler, die deutsche Muttersprachler machen, sind diese:
    • Oft hört oder liest man im Deutschen falsch gesteigerte Adjektive: So lassen sich Adjektive wie richtig, einzig, minimal, maximal, optimal, leer und voll nicht steigern.
    • Der Busen ist nicht mit den Brüsten gleichzusetzen. Vielmehr meint er den Raum zwischen den Brüsten.
    • Häufig werden deutschsprachige Ausdrücke vermischt, zum Beispiel wird aus „Meiner Meinung nach“ und „meines Wissens“ dann: „meines Wissens nach“. Oder aus „Mund-zu-Mund-Beatmung“ und „Mundpropaganda“ wird „Mund-zu-Mund-Propaganda“.
    • Dasselbe ist nicht das Gleiche: Wer derselbe, dieselbe oder dasselbe sagt, meint etwas identisches. Der, die oder das Gleiche dagegen meint Unterschiedliches, das sich genau gleicht – aber nicht identisch ist. Anders ausgedrückt: Dasselbe gibt’s nur ein einziges Mal, während das Gleiche etwas Doppeltes ist.
    • Seid und seit werden verwechselt: Während das eine einen Zeitpunkt/eine Zeitspanne ausdrückt (seit dem Jahr XXXX/seit X Jahren), ist das andere die 2. Person Plural des Verbs sein.

Quellen:

https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/20100911.

Sie sehen: Mitunter kann schon ein kleiner Übersetzungsfehler für großes Unverständnis sorgen. Umso wichtiger ist neben den reinen Sprachkenntnissen auch das Sprachwissen, das Dolmetscher und Übersetzer haben, um korrekte Arbeitsergebnisse zu erzielen.

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