Übersetzung: Muttersprachler machen einen Unterschied!

Zuletzt aktualisiert: 9. Mai 2023

Der Leser einer Übersetzung sollte nicht merken, dass er gerade einen übersetzten Text vor sich hat. Es ist die Aufgabe des Übersetzers, dafür zu sorgen, dass das Übersetzte genau das beinhaltet, was auch in der Vorlage steckte: Informationen und gegebenenfalls Emotionen. Ein Muttersprachler ist dazu am besten in der Lage. Warum, das lesen Sie hier.

Was ist eine Muttersprache?

Im deutschsprachigen Raum meint der Begriff „Muttersprache“ die Sprache, die jemand in der frühen Kindheit wie selbstverständlich erlernt – ohne das Zutun eines Lehrers und ohne darin formal unterrichtet zu werden. Die Muttersprache wird daher auch oft als die beschrieben, die zuhause und nicht in der Schule erworben und gesprochen wird. Solche systematisch erlernten Sprachen gelten dann als Fremdsprachen.

Übersetzung durch Muttersprachler

Aus der kulturellen Tradition heraus, dass der Nachwuchs anfangs meist von der Mutter betreut wird, entspringt das Konzept „Muttersprache“. Die Mutter ist darin die wichtigste Bezugsperson für ihr Kind.

Und das kommuniziert demnach anfangs häufiger mit der Mutter und übernimmt von ihr seine Sprache, die fortan seine Muttersprache ist. Dieses Konzept stößt in einer zunehmend globaleren und interkulturell vernetzten Welt allerdings an seine Grenzen. Denn Kinder werden nicht mehr nur in eine Familie hineingeboren, in der nur eine Sprache (Familien­sprache) gesprochen wird. Stattdessen gehören Vater und Mutter immer häufiger verschiedenen Familiensprachen an. Der Nachwuchs ist dann mit mindestens zwei „Muttersprachen“ konfrontiert, der der Mutter und der des Vaters („Vatersprache“). Stehen den Eltern beim Betreuen des Kindes weitere enge Bezugspersonen zur Seite, erweitert dies die Zahl möglicher zu erlernender Muttersprachen sogar noch.

Wozu angemerkt werden muss, dass es laut aktueller Studienergebnisse selbst bei Eltern mit derselben Muttersprache nicht so ist, dass das Kind diese vor allem von der Mutter übernimmt. Vielmehr konnten die Forscher des Laboratoriums für zeitgenössische Anthropologie der Universität Fudan in Shanghai zeigen, dass beide, sowohl Vater als auch Mutter, Einfluss auf den Spracherwerb des Kindes nehmen: jeder auf seine Weise. Die Mutter gibt demnach Aussprache und Ton weiter, mit anderen Worten: Sprachkultur beziehungsweise Sprachgefühl. Der Vater das Vokabular. Zu dieser Sichtweise passt auch die Idee, dass die als „Mutter­sprache“ erworbene Sprache diejenige ist, die man „emotional“ denkt und spricht. Oder in der man träumt.

Wichtig in der Branche der Dolmetscher Muttersprachler und Übersetzer: Muttersprachler ist hier

  • einerseits ein Kriterium für exzellente Sprachkenntnisse, denn keine Sprache beherrscht der Dienstleister so gut wie seine Muttersprache.
  • andererseits ein Kriterium für exzellentes Sprachwissen, denn in keiner Sprache hat der Dienstleister so viel Sprachkultur erlebt und erlernt, wie in seiner Muttersprache.

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Emotionsreiche Vorlage: Es lohnt sich, für eine Übersetzung Muttersprachler zu buchen

Die Frage bei der Wahl eines Übersetzers ist die: Brauchen Sie fürs Übersetzen Ihrer Vorlage einen Muttersprachler? Ganz klar, dass wir in diesem Zusammenhang von Profis sprechen, also anerkannten Übersetzungsdienstleistern. Zum Beantworten der Frage können Sie sich an folgender Faustregel orientieren:

Je emotionaler eine Vorlage ist, desto eher ist ihre Übersetzung ein Job für einen Muttersprachler.
Denn das Übersetzen eines trockenen Vertrags, einer nüchternen Produkt­beschreibung, einer sachlichen Bedienungsanleitung oder eines wissenschaftlichen Protokolls ist von ausgebildeten Übersetzern machbar, die sowohl die Ausgangssprache als auch die Zielsprache sehr gut beherrschen. Muttersprachler müssen sie dazu nicht unbedingt sein. Vorausgesetzt, dass die professionellen Übersetzer die zugehörigen Fachbegriffe kennen und zu benutzen wissen, sollten sie sehr gut in der Lage sein, eine qualitativ hochwertige professionelle Übersetzung zu liefern, die der Leser so versteht, wie er sie verstehen soll.

Für Emotionsgeladenes dagegen, zum Beispiel die Übersetzung eines Zeitungsartikels, einer Rede, eines Buches oder einer zum Kauf anregenden Website, ist es von großem Vorteil, einen Muttersprachler zu engagieren. Der beherrscht die Ausgangssprache und/oder Zielsprache aus dem Effeff. Das heißt, er kann zum Übersetzen

  1. auf ein als Muttersprache erworbenes und praktiziertes Vokabular und
  2. auf eine als Muttersprache erworbene und praktizierte Sprachkultur

zugreifen. Beides sind Garanten für sprachliche und sprachkulturelle Nähe zum Leser der Übersetzung und damit auch Brücken zum bestmöglichen Transfer sachlicher und emotionaler Inhalte.

Für die Übersetzung: Muttersprachler ist nicht gleich Muttersprachler!

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, sind Sie gerade Teil eines kleinen sprachlichen Experiments gewesen. Wir haben eben die Redewendung „etwas aus dem Effeff beherrschen“ (im Experiment: die Sprache) verwendet. Die ist im deutsch­sprachigen Raum recht geläufig, aber längst nicht mehr up to date. Mit anderen Worten: Die Redewendung ist veraltet. Ältere Semester werden noch verstehen, dass damit gemeint ist, eine Sache exzellent, quasi wie im Schlaf zu können, jüngere eher nicht mehr. Die Redewendung ist ein gutes Beispiel für die Lebendigkeit einer Sprache.

Was bedeutet die stete Veränderung einer Sprache nun aber für eine Übersetzung? Muttersprachler zu sein, das heißt, dass der Übersetzer eben diese Veränderungen der Sprache bemerken, verfolgen und beim Übersetzen berücksichtigen muss. Kein Übersetzungs-Auftrag gleicht dem anderen. Das gelingt am besten, wenn man in der Sprache, also in der Region, wo diese gesprochen wird, lebt. Dann nämlich hört man im tagtäglichen Gebrauch Veränderungen, die die Sprache durchmacht. Und kann diese in die Übersetzung einbringen. Muttersprachlern sagt man nicht ohne Grund eine größere Wortgewandtheit in ihrer Muttersprache nach: Sie können die Sprache einfach auch besser anwenden als ein Fremdsprachler.

Ein guter Gradmesser für die Sprachgewandtheit eines Dienstleisters, der sich als Übersetzer-Muttersprachler anbietet, ist nach wie vor der Humor: Fremdsprachler tun sich oft schwer darin, „einheimischen“ Humor zu verstehen. Sie lachen häufig später, weil sie den Witz zunächst intellektuell (sprachtechnisch) übersetzen, während Muttersprachler sofort mitlachen, denn sie „fühlen“ den Sprachwitz.

Nun ist es nicht jedem Übersetzer Muttersprachler möglich, im Sprachraum seiner Muttersprache zu leben. Doch das ist im digitalen Zeitalter auch nicht zwingend erforderlich: Denn das Internet versetzt den Übersetzer in die Lage, vor Ort gesprochene und geschriebene Sprache zu konsumieren und ihre Veränderung live mitzuerleben. Wichtig dazu: Die offiziell gesprochene Sprache verhält sich Veränderungen gegenüber meist träger als die auf der Straße gesprochene. Daher sollte ein Übersetzer nicht nur offizielle Informationen in seiner Muttersprache konsumieren, sondern auch inoffizielle. Es reicht demnach nicht, sich den Inhalt staatlicher Nachrichtensender zu Gemüte zu führen, sondern auch den Inhalt von Influencern, Bloggern & Co. Nur so fällt nämlich auch auf, dass im Deutschen nur ältere Jahrgänge noch das „Effeff“ beherrschen.

Für Ihre Wahl eines Übersetzers bedeutet das, Dienstleister zu bevorzugen, die die gewünschte Sprache als Muttersprachler beherrschen und zugleich nah am Sprachgeschehen ihrer Muttersprache dran sind. Denn dann profitieren Sie als Auftraggeber von einem weiteren Vorteil des Muttersprachlers: Das Übersetzen in die Muttersprache (Zielsprache) und das Übersetzen aus der Muttersprache (Ausgangssprache) erledigt der Muttersprachler nicht nur sicherer, sondern schneller als der Fremdsprachler.

Sie suchen einen kompetenten und zuverlässigen Dienstleister für Ihre Übersetzung? Muttersprachler aus unserem Übersetzerpool besitzen Sprachwissen, Sachkenntnisse in ihren Fachgebieten und beherrschen die gängigen Fachbegriffe. Sie übernehmen diesen Job gerne für Sie, ganz gleich, ob für private oder geschäftliche Übersetzungen.

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