Zuletzt aktualisiert: 19. Juni 2023
Im Jahr 2019 engagierten sich 28,8 Millionen Menschen hierzulande freiwillig –39,7 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Diese Ergebnisse des Fünften Deutschen Freiwilligensurveys (FWS 2019), der alle fünf Jahre Zahlen und Fakten zum ehrenamtlichen Engagement der Deutschen erhebt, teilte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kürzlich mit.
Unter den Ehrenamtlichen sind viele Dolmetscher
Sie sorgen in vielen alltäglichen Situationen für Verständnis und Miteinander. Wir stellen das Ehrenamt Dolmetscher vor und erklären, was möglich ist und was nicht.
Wer sich ehrenamtlich engagiert, der tut etwas für die Gemeinschaft: freiwillig und ohne, dass die Arbeit vergütet wird. Die vielen Millionen Ehrenamtlichen in Deutschland sind eine wichtige Stütze unseres gesellschaftlichen Lebens, ohne ihre Arbeit wäre das Land ärmer, wenn nicht gar arm dran. Nicht ohne Grund gelten die fast 30 Millionen über 14-Jährigen, die Dienste und Ämter übernehmen, als die „größte Berufsgruppe“ der Republik.
Gute Gründe fürs Ehrenamt
Ehrenamtliche Arbeit bringt den Ehrenamtlichen zwar keine Vergütung mit Geld – dennoch gibt’s was zurück: Denn wer sich freiwillig für andere einsetzt, wird zum Mitgestalter, zum Teilhaber, zum Veränderer der Gesellschaft. Auch wenn das mitunter nur im Kleinen geschieht, spürt der Freiwillige, dass er mit seinem Ehrenamt etwas bewirkt. Viele Freiwillige erleben dank ihres Ehrenamts neue Kontakte zu Menschen, denen sie in ihrem „normalen“ Alltag kaum begegnet wären – und genießen diese. Das erweitert die Sicht aufs Alltägliche ebenso wie die Weltanschauung. Hinzu kommen die Erfahrungen, das Wissen, die Kompetenzen, die die freiwillige Arbeit einem verschafft. So mancher findet im Ehrenamt einen Ausgleich zu Schule, Ausbildung, Studium, Job oder dem Leben als Rentner.
Ehrenamtliche Dolmetscher können …
sowohl professionelle Dolmetscher als auch Laiendolmetscher sein. Unabhängig vom Ausbildungsstatus kursieren im deutschen Sprachgebrauch aktuell viele Bezeichnungen für ehrenamtlich tätige Dolmetscher, darunter ehrenamtliche Sprachpaten, Elternbegleiter, Sprachmittler, Sprach- und Kulturmittler.
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Ehrenamt Dolmetscher – unabdingbar für die Integration Geflüchteter in Deutschland
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums lebten in Deutschland Mitte 2020 1,77 Millionen Flüchtlinge. Für deren Integration sind ehrenamtliche Dolmetscher notwendig. Das MiGazin beschreibt die Lage so:
Nina Liebhaber weiß, wovon sie spricht: Sie leitet das Münchner Projekt TransIAid, das ehrenamtliche Dolmetscher vermittelt, die Migranten bei Gängen zu Ämtern oder Ärzten begleiten. Das Projekt wurde beim Startsocial-Wettbewerb als eine von 25 sozialen Initiativen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geehrt. Dem Sonntagsblatt sagt Nina Liebhaber, dass bei den Migranten, die noch nicht lange in Deutschland seien, ohne Dolmetscher gar nichts gehe. Auf den Ämtern werde grundsätzlich nur Deutsch gesprochen, auch zum Arzt sollten die deutschunkundigen Migranten wegen möglicher Missverständnisse nicht alleine gehen. Außerdem müsse auch bei einer Rechts- oder Sozialberatung übersetzt werden.
Karin Effenberger, Ehrenamtskoordinatorin der Caritas, erklärt, dass viele der Ehrenamtlichen in ihrem Zuständigkeitsbereich Rodgau, Seligenstadt und Mainhausen im Kreis Offenbach selbst einen Migrationshintergrund und teils sogar eigene Fluchterfahrungen hätten. Ihr Einsatz sei neben den schon genannten auch bei Wohnungsbesichtigungen oder Schulungen für Geflüchtete zu Themen wie Brandschutz, Erste Hilfe oder Haushaltsführung nötig.
Chancen und Grenzen ehrenamtlicher Dolmetscher
Der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) weist bei aller Wertschätzung der ehrenamtlichen Dolmetscher darauf hin, dass das Dolmetschen für Flüchtlinge, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befänden, ehrenamtliche Helfer belasten könne. Der Verband empfiehlt deshalb, Ehrenamtler nicht ohne entsprechende Vor- und Nachbereitung als Dolmetscher für Flüchtlinge einzusetzen.
Zudem müssten die Grenzen des Ehrenamts erkannt werden. Bestimmte Situationen bräuchten professionelle Dolmetscher, insbesondere im medizinischen und juristischen Bereich. Die hätten nicht nur das nötige Fachwissen erlernt, sondern beherrschten auch Techniken und Methoden, um im Gespräch neutral zu bleiben und sich im positiven Sinne vom Gehörten abzugrenzen.
Wo gibt’s Ehrenämter für Dolmetscher?
Wollen Sie sich als ehrenamtlicher Dolmetscher engagieren, können Sie direkt in Ihrer Gemeinde mit der Suche nach einer passenden Stelle starten: Fragen Sie bei Ihrem Gemeindeamt, bei sozialen und religiösen Einrichtungen und Organisationen, in Schulen und Kitas, beim Technischen Hilfswerk – um nur einige mögliche Ansprechpartner zu nennen – nach dem Bedarf an Ihrer freiwilligen Unterstützung. Auch das Internet kann eine Fundgrube für Ehrenämter sein, suchen Sie dort am besten gezielt nach Freiwilligenpools und -börsen in Ihrer Region.
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