Lektorat vs. Korrektorat: Was ist der Unterschied?

Zuletzt aktualisiert: 21. August 2023

Was ist ein Lektorat? Was ist ein Korrektorat? Wie unterscheiden sich Lektorat und Korrektorat? Nur wer die Antworten auf diese drei Fragen kennt, kann die Dienstleistungen dahinter wertschätzen und zielführend nutzen. Wir erklären Ihnen hier, was Lektorieren und Korrekturlesen sind und vergleichen beide Leistungen miteinander.

Was ist ein Lektorat? (eine einfache Begriffserklärung)

Der Begriff „Lektorat“ ist dem Lateinischen entlehnt. Das zugehörige lateinische Verb ist „legere“, was „lesen“ bedeutet. So nutzte man im 15. Jahrhundert „lector“ zunächst für „akademischer Lehrer“. Später schrieb man dem Begriff auch die Bedeutungen „Fremdsprachenlehrer“ und „Verlagslektor“ zu. Ähnlich wäre der Begriff „Dozent“, im Sinne eines – bestimmte Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelnden – Lehrenden. Im Christentum nennt man auch denjenigen, der im Gottesdienst etwas vorträgt, Lektor.

Ein „Lektorat“ entspricht dann

  • entweder der Organisationsform eines Lektors als Beruf
  • oder der spezifischen Bearbeitung eines Textes.

So könne ein Lektorat laut der Freien Enzyklopädie Wikipedia einerseits eine Abteilung in einem Verlag oder in einer Werbeagentur sein. Andererseits könnten hinter dem Begriff auch die Dienstleistung eines Übersetzungsbüros oder eines auf Textkorrekturen spezialisierten Unternehmens stecken.

Stehe der Begriff für die Textbearbeitung umfasse das Lektorat die

  • rechtschreibliche (richtige Orthografie),
  • stilistische (passender Sprachstil),
  • grammatikalische (richtige Grammatik)
  • und inhaltliche (stimmiger Inhalt)

Überarbeitung eines Textes.

Über das eigentliche Lektorieren hinaus

  • prüfe der Lektor eines Verlages eingehende handgeschriebene Texte (Manuskripte) oder getippte Texte (Typoskripte), stelle ein Verlagsprogramm zusammen, übernehme das Publikationsmarketing und begleite Skripte bis zu ihrer Veröffentlichung.

Buchausschnitt zum Thema Lektorat: Korrektor, Korrektorat mit Rotstift

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Was ist ein Korrektorat? (eine einfache Begriffserklärung)

Auch der Begriff „Korrektorat“ kommt aus dem Lateinischen. Ein „corrector“ ist demnach ein „Berichtiger“, „Verbesserer“ oder „Richtigsteller“, also jemand, der gedruckte Vorlagen dahingehen prüft, ob deren Rechtschreibung, Grammatik, Typografie, Stil und Interpunktion richtig ist.

Der Begriff „Korrektorat“ steht demzufolge – und analog zum Lektorat –

  • entweder für die organisatorische Einheit in einem Verlag oder in einer Übersetzungsagentur
  • oder für das Ergebnis der Tätigkeit des Korrektors.

Für sein Korrektorat einer Druckvorlage auf Papier verwendet der Korrektor traditionelle Korrekturzeichen am Rand des gedruckten Satzes. In modernen Redaktionen von gedruckten Medien übernimmt oft die Schlussredaktion das Korrektorat. Bei Buchproduktionen macht es mitunter auch der Lektor.

Vergleich von Lektorat und Korrektorat: Das sind die Unterschiede!

Dem Vorgeschriebenen zufolge besteht der wesentliche Unterschied zwischen Lektorat und Korrektorat darin, dass

  • das Korrektorat sich vornehmlich um die sprachliche Richtigkeit des Textes kümmert und dabei lediglich auf sachliche Richtigkeit prüft
  • während das Lektorat darüber hinaus – und nur, falls erforderlich – auch den Inhalt sachlich wie sprachstilistisch prüft.

Man könnte die Unterschiede zwischen Lektorat und Korrektorat auch so verdeutlichen:

  • Zuerst geht der Lektor ans Werk und erarbeitet, in der Regel gemeinsam mit dessen Autor, eine lektorierte Fassung des Textes. Dabei geht es darum, die Lesbarkeit zu optimieren, die sowohl vom Inhalt als auch der Sprache abhängt. Es können beim Lektorat auch inhaltliche Umstellungen erfolgen, in Romanen werden nicht selten ganze Figuren eingeführt oder gestrichen und Erzählstränge hinzugefügt oder entfernt. Die lektorierte Fassung eines Romans kann daher durchaus kürzer oder länger als das vorgelegte Manuskript oder Typoskript sein.
  • Passt der Text, ist er also fertig lektoriert, kommt er anschließend ins Korrektorat, das für seine Richtigkeit in Orthografie und Grammatik sorgt. Traditionell ist das Korrektorat die letzte Station eines Textes, bevor er in Druck geht.

Warum Lektorat und Korrektorat sich lohnen

Ob privat oder beruflich, es gibt unzählige Situationen, wo Texte fehlerfrei aufgesetzt werden müssen, zum Beispiel als

  • Abschlussarbeiten in Schule, Ausbildung und Studium,
  • Doktorarbeiten,
  • Bewerbungen,
  • Verträge,
  • Werbematerialien,
  • Beiträge für Medien auf Papier oder online,
  • Reden,
  • wissenschaftliche Vorträge und Paper
  • sowie als Testamente.

Die Investition in ein professionelles Lektorat und Korrektorat lohnt sich nahezu immer, denn ein dank dessen in jeder Hinsicht fehlerfreier Text garantiert nicht nur eine hohe Lesbarkeit und daraus resultierend unmissverständliches Verständnis. Er steht auch für exzellente Qualität und kann, insbesondere in der freien Wirtschaft, das Image eines Unternehmens stärken.

Wie findet man ein Lektorat oder Korrektorat?

Außerhalb von Verlagen finden sich verschiedene Anbieter von Korrektoraten und Lektoraten.

  • Beispielsweise sind das Freiberufler (Freelancer), die ihre Dienstleistung einzeln oder in Gemeinschaft anbieten. Wer im Internet nach den Begriffen „Lektorat“ und Korrektorat sucht, findet freie Anbieter zuhauf.
  • Auch Agenturen mit der Dienstleistung Lektorat und/oder Korrektorat sind am Markt.
  • Nicht selten bieten auch Übersetzungsagenturen den Dienst Lektorat und/oder Korrektorat inzwischen separat an, also ohne, dass zuvor eine Übersetzung in Auftrag gegeben wurde, bei der Lektorat und Korrektorat selbstverständliche Inklusivleistung sind.

Unser Tipp zum Schluss: Fragen Sie potentielle Anbieter der Dienstleistung Lektorat schon bei der ersten Kontaktaufnahme nach fachspezifischen Lektoren. Denn je mehr Fachwissen ein Lektor zum Inhalt eines zu lektorierenden fachwissenschaftlichen Textes besitzt, desto besser wird er diesen verstehen und lektorieren können.

Sie wollen künftig auf die genannten Vorteile von Lektorat und/oder Korrektorat setzen?

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