Die 9 besten Tipps zum Vokabeln lernen

Zuletzt aktualisiert: 12. November 2023

Fürs Erlernen einer Fremdsprache brauchen Sie Vokabeln. Doch wie bekommen Sie die am besten in Ihren Kopf? Wie viele Vokabeln brauchen Sie, um in der fremden Sprache mitreden zu können? Wie kann man am besten Vokabeln schnell lernen? Und wie viele Vokabeln sollten Sie dafür pro Tag lernen? Diese und noch mehr Fragen beantworten wir Ihnen hier!

Wie viele Vokabeln müssen Sie lernen, um eine Fremdsprache zu beherrschen?

Für eine notdürftige Verständigung in einer Fremdsprache brauchen Sie etwa 250 Vokabeln. Mit dem Zehnfachen dessen kommen Sie im fremdsprachigen Alltag schon recht gut zurecht und wenn Sie 5.000 Vokabeln der Fremdsprache intus haben, sprechen sie in etwa wie ein Muttersprachler mit geringem Bildungsgrad. Beherrschen Sie das Doppelte, also etwa 10.000 Vokabeln, erreichen Sie damit schon das sprachliche Niveau eines Muttersprachlers.

Gut zu wissen:

  • Die Wörtermenge einer Sprache bezeichnet man als Wortschatz.
  • Zum Wortschatz der deutschen Alltagssprache gehören laut Duden bis zu 500.000 Wörter, zählt man alle bekannten deutschen Wörter zusammen, kommt man auf etwa 18 Millionen.
  • Die Wörtermenge, die Sie benötigen, um etwa 85 Prozent eines Textes in einer Ihnen fremden Sprache zu verstehen, wird Grundwortschatz genannt.
  • Im Deutschen umfasst der Grundwortschatz 1.285 Wörter. Das ermittelte der US-Amerikanische Sprachwissenschaftler Jay Alan Pfeffer.

Wie viele Vokabeln sollten Sie pro Tag lernen?

Auf die Frage „Wie viele Vokabeln pro Tag lernen?“ gibt es viele Antworten. Zumal jeder Mensch eigene Lernfähigkeiten besitzt. Grundsätzlich gilt: Wer stetig eine für ihn überschaubare Zahl neuer Vokabeln erlernt und sie regelmäßig wiederholt, speichert diese nach und nach im Langzeitgedächtnis ab. Die Mengenempfehlungen variieren zwischen 1 bis 5 und 10 bis 20 neuen Vokabeln täglich.

Gut zu wissen:

  • Mit 10 neuen Vokabeln kommen Sie innerhalb eines Jahres auf mehr als 3.000. Das ist mehr als ein üblicher Grundwortschatz.

Vokabeln lernen

Welche Vokabeln einer Fremdsprache sollten Sie zuerst lernen?

Wenn Sie bei Null anfangen, lohnt es sich, zuerst die wichtigsten Vokabeln einer Fremdsprache zu lernen. Dazu kursieren für nahezu jede Sprache dieser Welt entsprechende Listen im Internet. Starten Sie mit einer überschaubaren Liste: Die 100 wichtigsten … Wörter. Und arbeiten Sie sich nach und nach durch den Grundwortschatz der gewünschten Sprache.

Je nachdem, was Sie mit Ihren Fremdsprachenkenntnissen vorhaben, ergibt sich der für Sie relevante Wortschatz, den Sie in derselben lernen müssen, ganz von selbst. Für eine Reise sieht der zum Beispiel anders aus, als wenn Sie die Fremdsprache in einer bestimmten Branche beruflich einsetzen müssen.

Gut zu wissen:

  • Sobald Sie sich mit ihren frischen Fremdsprachenkenntnissen ins Gespräch mit einem Muttersprachler wagen, ergeben sich die nächsten Vokabeln auf Ihrer Vokabellernliste ganz von selbst. Vorausgesetzt, Sie gehen organisiert vor und notieren sich Wörter, die Ihnen im Gespräch fehlten, als Lernwörter.

Einzelne Vokabeln lernen oder Ausdrücke, Satzbausteine und Sätze: Was ist besser?

Auch hierzu unterscheiden sich die Empfehlungen. Während die einen dazu raten einzelne Vokabeln zu lernen, raten die anderen zum Lernen von Vokabeln im natürlichen Kontext. Für Letzteres spricht, dass Sie so die Vokabel und ihre korrekte Verwendung zusammen abspeichern.

Man weiß heute schon viel darüber, wie unser Gedächtnis funktioniert. (Ergänzende Lektüre: Was macht Mehrsprachigkeit im Gehirn) Beim Vokabellernen können Sie auf sieben gut erforschte Merkhilfen (sogenannte Mnemotechniken) setzen – die sich mit Folgendem englischen Satz selbst gut merken lassen:

  • All: Assoziation
  • Factors: Fantasie
  • Lead: Logik
  • To: Transformation
  • Very: Visualisierung
  • Efficient: Emotion
  • Learning: Lokalisation

Wie lange brauchen Sie, um eine Fremdsprache zu erlernen?

Die Lernzeit variiert in Abhängigkeit davon,

  • ob und wie viel Erfahrung Sie im Lernen von Fremdsprachen gegebenenfalls schon haben. Es gilt: Je mehr Erfahrung Sie mitbringen, desto schneller erlernen Sie bei vergleichbarem Aufwand eine weitere Sprache.
  • wie viel Zeit Sie pro Tag dafür aufwenden wollen und können (Lernbereitschaft).

Im Schnitt brauchen Sie nach unserer Erfahrung als Übersetzungsbüro bei hoher Lernbereitschaft etwa zwei Jahre fürs Erlernen einer Fremdsprache. Einige unserer Übersetzer und Dolmetscher haben fürs Erlernen ihrer Arbeitsfremdsprachen sogar nur wenige Monate benötigt, andere deutlich länger als zwei Jahre.

Gut zu wissen:

  • Wenn Sie nahezu täglich zwei bis drei Stunden lernen, kommen Sie auf 10 bis 20 Wochenstunden und damit auf eine ähnliche Lernzeit, wie Sie sie bei einem Aufenthalt in dem Sprachraum der jeweiligen Sprache hätten.

Unsere Übersetzer und Dolmetscher sind in der Regel Muttersprachler in ihren Arbeitssprachen. Sie beherrschen diese exzellent und erstellen damit hochwertige Sprachdienstleistungen. Überzeugen Sie sich selbst – wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

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Wie merken Sie sich Vokabeln am besten?

Spaced Repitition System (SRS) heißt eine der besten Methoden, um sich Informationen zu merken – auch Vokabeln. Dabei geht es darum, diese in bestimmten Abständen,

beispielsweise

  • nach 1 Tag,
  • nach 5 Tagen,
  • nach 2 Wochen,
  • nach 1 Monat,
  • und nach 3 Monaten,

systematisch zu wiederholen und nicht gemäß der sognannten Vergessenskurve zu vergessen. Der Vergessenskurve nach gilt, dass Sie nach jeweils 5 und 30 Tagen

  • Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten zu etwa 1 Prozent und zu etwa 5 Prozent,
  • Gedichte zu etwa 25 Prozent und zu etwa 50 Prozent,
  • Prosa zu etwa 53 Prozent und zu etwa 60 Prozent
  • und sinnlose Silben zu etwa 78 Prozent und zu etwa 80 Prozent

vergessen. Diese Studie belegt die Wirkung der SRS-Methode.

Gut zu wissen:

Viele automatisierte und digitalisierte Vokabeltrainerprogramme berücksichtigen diese Wiederholungsfrequenzen des SRS.

Die besten 9 Tricks zum Vokabeln (schnell) lernen

  1. Verankern Sie die Vokabel im Gehirn!

Wenn Sie eine Vokabel stoisch nach dem Muster „Wort in der Fremdsprache = Wort in der Muttersprache“ lernen, machen Sie es Ihrem Gedächtnis unnötig schwer, sich diese einzuprägen. Leichter fällt es dem Gedächtnis, sich eine Vokabel zu merken, wenn Sie diese Vokabel vielzählig und vielfältig verankern. Dabei helfen Ihnen sogenannte Assoziationen, also Verknüpfungen der Vokabel mit Ihnen bekannten Informationen. Die können alles umfassen, was Ihnen beim Lesen, Sprechen und Hören der Vokabel durch den Kopf schießt: rationale Gedanken, Emotionen, Bilder, Worte, Sätze, Gerüche und Klänge. Je bunter der Mix an Verknüpfungen, desto besser. Das bedeutet pro Vokabel einen zeit- und gedächtnisintensiven Aufwand. Der sich aber lohnt, da gilt: Je mehr Anker Sie für eine Vokabel setzen, desto nachhaltiger merken Sie sich diese.

Extra Tipp: Sogenannte Eselsbrücken sind ganz großes Kino, wenn es um Verankerungen von Vokabeln geht. Wenn Sie keine passende Eselsbrücke finden, erfinden Sie sich eine!

  1. Hören Sie sich die Vokabel von unterschiedlichen Sprechenden an!

Eine Studie1 (Effects of acoustic variability on second language vocabulary learning) belegt, dass Sie eine Vokabel besonders gut lernen, wenn Sie diese aus verschiedenen Mündern hören. Um sich diese Erkenntnis zunutze zu machen, können Sie neben Livegesprächen mit Muttersprachlern auch zu Sprachkonserven greifen und sich fremdsprachige Filme anschauen sowie fremdsprachige Musik und Hörbücher hören.

Extra Tipp: Karaoke, also das Mitsingen von Liedern bei Vorgabe eines Textes, ist eine ergänzende Methode zum Vokabellernen.

  1. Lernen Sie Ihre Vokabeln mit Hintergrundmusik!

Die Studie2 von Annette M. B. de Groot, University of Amsterdam, brachte die Erkenntnis, dass sich Vokabeln leichter lernen lassen, wenn im Hintergrund klassische Musik abgespielt wurde.

Extra Tipp: Hier geht’s direkt zu der in der Studie verwendeten Hintergrundmusik: Brandenburgische Konzerte von Johann Sebastian Bach auf YouTube.

  1. Schreiben und malen Sie Ihre Vokabeln auf Karteikarten!

Diese Vokabellernmethode ist altbewährt: Karteikarten. Und weil dabei schon das Anfertigen der Karteikarte zum Merkprozess zählt, gilt: Je aufwendiger Sie die Lernkarte gestalten und sich dabei mit der Vokabel beschäftigen, desto besser merken Sie sich diese.

Extra Tipp: Fürs Vokabellernen mit Karteikarten ist es hilfreich, die Reihenfolge der Karten immer mal wieder neu zu mischen. Das fordert das Gedächtnis heraus, da keine Routine aufkommt.

  1. Lernen Sie Vokabeln laut!

Ob Sie Vokabeln nach Liste oder im Rahmen eines Selbstgespräches lernen – machen Sie es nicht nur im Kopf, sondern laut! Dann benutzen Sie mehrere Sinne zum Lernen, was Ihrem Gehirn hilft, das Gelernte besser zu speichern – wie die Studienergebnisse3 „Lernen mit allen Sinnen“ der Max-Planck-Gesellschaft (mpg.de) belegen.

Extra Tipp: Sie können Ihren Lernstoff auch aufnehmen – und sich so selbst ein weiteres Medium zum Vokabellernen erzeugen.

  1. Erklären Sie sich die Bedeutung der Vokabeln in der Fremdsprache!

Eine Fremdsprache wird dann Ihr eigen, wenn Sie beginnen, in dieser zu denken. Auf dem Weg dahin hilft es Ihnen, eine Vokabel in der Fremdsprache zu erklären anstatt in Ihrer Muttersprache.

Extra Tipp: Dabei kann ein Wörterbuch, Lexikon oder Ähnliches in der jeweiligen Fremdsprache gute Dienste leisten!

  1. Lernen Sie Vokabeln in Bewegung!

Bewegtes Lernen hat sich bewährt – auch fürs Vokabellernen: Nehmen Sie Ihre Lernvokabeln mit, wenn Sie allein Ihre alltäglichen Wege ablaufen.

Extra Tipp: Auch im Haus ist es fürs Gehirn gut, sich Vokabeln im Gehen einzuprägen: Achten Sie dabei darauf, nicht immer nur im Kreis zu laufen, sondern in einer Acht – das regt beide Gehirnhälften an und nicht nur die dem Kreisinnern zugewandte.

  1. Wiederholung ist der Schlüssel zum Langzeitgedächtnis!

Damit Ihre Vokabel unvergesslich wird, muss sie ins Langzeitgedächtnis. Der Schlüssel dorthin ist die Wiederholung. Anfangs ist das Wiederholen noch einfach – doch je mehr Vokabeln Sie lernen, desto umfangreicher wird der Wortschatz.

Extra Tipp: Wenn Sie Mitmenschen (Familienmitglieder, Mitbewohner, Kollegen, Mitschüler) zum Vokabellernen einspannen können und wollen, können Sie die aktuellen Vokabeln auf eine Tafel oder Ähnliches schreiben und alle bitten, die Vokabeln in Ihrem Beisein immer wieder mal zu benutzen.

  1. Erklären Sie bestimmte Tag zu Fremdsprachentagen!

Montags ist Fremdsprachentag! Dann denken und sprechen, hören und sehen Sie nur in der Sprache, die Sie lernen wollen. Das verschafft Ihnen unzählige Gelegenheiten, die Fremdsprache situativ zu erleben und zu erfassen.

Extra Tipp: Stellen Sie Ihren Alltag komplett auf die Fremdsprache um: Radio, TV und andere Medien konsumieren Sie nur in der gewünschten Sprache. Mahlzeiten bereiten Sie sich nach Rezepten der zugehörigen Sprachregionen zu.

Auch unsere Sprachprofis lernen täglich neue Vokabeln. Denn Sprache lebt und es kommen immer neue Wörter auf. Wer up to date bleiben will, muss deshalb an seinen Arbeitssprachen dranbleiben. Hier können Sie sich selbst von der Sprachkompetenz unsrer Dolmetscher und Übersetzer überzeugen!

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Quellen:

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