Wo spricht man friesisch? Hier!

Zuletzt aktualisiert: 19. Oktober 2024

Heute dreht sich bei uns alles ums Friesische, also die drei Sprachzweige Nord­friesisch, Ostfriesisch und Westfriesisch, die noch etwa 400.000 Menschen im westlichen Norddeutschland und Großteils in den Niederlanden als Muttersprache beherrschen. In der niederländischen Provinz Friesland ist Friesisch sogar Amts­sprache, während es in im deutschen Kreis Nordfriesland sowie in den Gemeinden Helgoland und Saterland zumindest als Minderheiten- beziehungsweise Regional­sprache anerkannt ist.

Hier spricht man heute noch friesisch

  • Die Wikipedia schreibt, dass man heute in Schleswig-Holstein noch auf Menschen trifft, die Nordfriesisch (Friisk) sprechen. Demnach beherrschen etwa 8.000 der 164.000 Einwohner des Kreises Nordfriesland (NF) diese Sprache. Sie wird zudem auf Helgoland gesprochen. Man unterscheidet die Sprache daher ins Festlandsfriesische und ins Inselfriesische.

Wichtig: Nordfriesisch gilt laut der Wikipedia als gefährdet, weil es nur noch an wenigen Orten (im Norden und in der Mitte der Insel Amrum und im Westen der Insel Föhr) von älteren an jüngere Familienangehörige weitergegeben wird.

  • Ostfriesisch sprach man ursprünglich in Niedersachsen in der Region zwischen den beiden Flüssen Lauwers und Weser, vor allem in Ostfriesland, in der Provinz Groningen und im nördlichen Oldenburg. Heute ist die Sprache dort fast ausgestorben. Übriggeblieben ist lediglich das Saterfriesische, das noch etwa 1.000 bis 2.500 Menschen in der Gemeinde Saterland im Landkreis Cloppenburg
  • Das Westfriesische sprechen etwa 440.000 Menschen in der niederländischen Provinz Friesland. Darunter sin der Wiki zufolge etwa 350.000 Muttersprachler. Das Westfriesische umfasse demnach vier Hauptdialekte und vier weitere kleine Dialekte.

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Was ist der Unterschied zwischen Sprache, Dialekt, Slang und Akzent?

Wenn Sie sich jetzt fragen, ob Friesisch eine Sprache, ein Dialekt, ein Slang oder ein Akzent ist, dann sollten Sie zunächst die vier Begriffe verstehen.

Beispiele für Sprachen sind Englisch, Deutsch, Niederländisch. Sie lassen sich den Ländern zuordnen, in denen sie gesprochen werden: Deutschland, die Niederlande und England in Großbritannien.

Sprachen treten auch in regionalen Varianten auf, die sich von der Standard- oder Dachsprache in der Aussprache (Phonetik), der Lexik und sogar in der Grammatik unterscheiden können. So gibt’s vom Deutschen unter anderem auch eine Kölner, Berliner oder Dresdner Variante. Diese werden auch als deutsche Dialekte oder Mundarten bezeichnet.

Einen Akzent dagegen ist oft zu hören, wenn sich zwei Menschen in einer Sprache unterhalten, von denen der eine ein Muttersprachler ist und der andere nicht. Nichtmuttersprachler übertragen die ihnen von ihrer eigenen Muttersprache gewohnte Aussprache oft auch auf die Fremdsprache, so dass diese wie „gefärbt“ klingt.

Ein Slang (auch Jargon) ist eine saloppe, nicht unbedingt allgemein verständliche Umgangssprache, die sich oft bestimmten sozialen oder beruflichen Sprechergruppen zuordnen lässt. Typisch für den Slang ist, dass sein Wortschatz nicht standardisiert ist.

Mit diesem sprachtheoretischen Wissen ist klar: Friesisch ist eine eigene Sprache, die zur westgermanischen Sprachfamilie gehört. Es ist demnach mit dem Niederdeutschen (Plattdeutschen), dem Niederländischen und dem Englischen verwandt. Die Verwandtschaft zum Englischen lässt sich gut an Beispielwörtern festmachen: Ss heißt das deutsche Wort „Schlüssel“ auf Englisch „key“, während man auf Föhr dazu „kai“ sagt. Und der deutsche „Ärmel“ eines Kleidungstücks ist auf Englisch ein „sleeve“ und auf Föhr ein „sliaw“.

Denn: Vereinfacht lässt sich eine Sprache von einem Dialekt unterscheiden, wenn man schaut, wie sich zwei Menschen in ihrer jeweiligen Muttersprache unterhalten: Verstehen sie einander nicht, sprechen sie eher zwei verschiedene Sprachen. Verstehen Sie einander, sprechen sie eher zwei verschiedene Dialekte einer Sprache.

Zudem kann man eine Sprache als solche identifizieren, wenn sie eigene Regeln besitzt. Friesisch hat eine eigene Grammatik und Rechtschreibung, gleichwohl es lange Zeit nur mündlich gebraucht worden ist. Erst seit Beginn des 19. Jahrhunderts nutzte man es auch als Schriftsprache. Und, und auch das zählt als wichtiger Faktor, der eine Sprache ausmacht: Friesisch hat eine eigene Geschichte.

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Plattdeutsch schnacken

Demnach ist Friesisch kein Plattdeutsch, Dünenplatt oder Deichplatt. Plattdeutsch sprechen eher die Bewohner des Hinterlandes der Nordsee, also diejenigen, die auf dem platten Land hinter der Küste leben. Allerdings ähnelt das Plattdeutsche dem Ost- und Nordfriesischen sehr. Doch anders als das Plattdeutsche, das kontinentalen, also niederdeutschen Ursprungs ist, wurde das Friesische von Nordseegermanen gesprochen und ist eng mit der englischen Sprache verbunden.

Was ist die Zukunft von Plattdeutsch?

Wo wir gerade beim Plattdeutschen sind: Auch diese Sprache wird von immer weniger Menschen beherrscht, berichtet die Landeszeitung online. Demnach habe eine Umfrage vom Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen (INS) im Jahr 2016 ergeben, dass 32 Prozent der befragten Norddeutschen über sich sagten, sie hätten höhere Plattdeutschkenntnisse. 68 Prozent könnten dagegen höchstens ein paar Wörter Plattdeutsch sprechen. Und 77 Prozent könnten Plattdeutsch noch sehr gut verstehen. Verglichen mit dem Sprachstand der 1980er Jahre sei damit das Plattdeutsche auf dem Rückzug. Wobei es in Städten sogar noch schneller verschwinde als auf dem Dorf, ist in der Onlineausgabe der Zeitung weiter zu lesen.

Außerdem heißt es in dem Bericht, dass das Plattdeutsche beziehungsweise Niederdeutsche lange Zeit als Alltagssprache im Norden Deutschlands benutzt und erst ab den 1950ern nach und nach vom Hochdeutschen worden sei. Ein bewusstes Gegensteuern begann demnach in den 1990er Jahren, als man den kulturellen Wert des Niederdeutschen als Regionalsprache mit der deutschen Unterschrift unter die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannte. Das Abkommen ist 1999 in Kraft getreten. Es verpflichtet Deutschland dazu, das Niederdeutsche neben den Minderheitensprachen Dänisch, Friesisch, Sorbisch und Romanes (die Sprache der Sinti und Roma) zu fördern und zu schützen.

Ist akzentfreies Hochdeutsch das „wahre“ Deutsch?

Das Hochdeutsche ist sprachhistorisch betrachtet wie das Niederdeutsche (Plattdeutsche) ein Sammelbegriff für regional gesprochene Sprachen. Es wird im oberdeutschen und mitteldeutschen Sprachraum gesprochen. Doch der Begriff Hochdeutsch wird oft verwendet, wenn man „wahres“, „echtes“ oder „richtiges“ Deutsch meint – also richtigerweise das Standarddeutsch.

Dies hat sich über mehrere Phasen der Standardisierung und Vereinheitlichung herausgebildet, maßgeblich mit dem Buchdruck und dem Erstellen von Grammatiken und Orthografien.

Insofern ist das Deutsch, das der Standardsprache und damit den Regeln der deutschen Sprache am nächsten kommt, das richtigste Deutsch. Es sorgt für höchste Verständigung und einander verstehen. Wobei Sprachwissenschaftler das Standarddeutsch nicht als Gegenüber der deutschen Regionalsprachen und deren Dialekte verstehen, sondern zwischen ihnen lediglich graduelle Unterschiede ausmachen. Dialekt versus Hochdeutsch: ein „schwäbisches“ Beispiel.

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