Dolmetscher: Muttersprachler buchen, weil’s sich lohnt!

Zuletzt aktualisiert: 9. Mai 2023

Ein Dolmetscher übersetzt nicht nur Gesagtes von der Ausgangs- in die Zielsprache. Er berücksichtigt beim Dolmetschen auch die Gefühlslage und daraus resultierend die Stimmlage und Stimmmelodie, mit der die Worte gesprochen werden. Sieht der Dolmetscher den Sprechenden, fließen auch dessen Mimik und Gestik in die Übersetzung ein. Sie sehen, das Dolmetschen ist höchst komplex. Es gelingt umso treffsicherer, je vertrauter der Dolmetscher mit der zu dolmetschenden Sprache ist. Gut zu wissen: Keine Sprache beherrscht man so virtuos wie die Muttersprache/n. Warum das so ist und welche Vorteile es Ihnen bringt, als Dolmetscher Muttersprachler zu buchen, das erklären wir hier.

Bevor es gleich um die Vorteile eines Muttersprachlers als Dolmetscher geht, wollen wir uns einmal anschauen, was die Wissenschaft zum Thema Muttersprachler zu sagen hat.

10 Spannende Fakten zum Erlernen der Muttersprache

Rund um Weitergabe und Erwerb von Muttersprache gibt es spannende Forschungsergebnisse, unter anderem diese:

    1. Ein Kind, das im Mutterleib heranwächst, hört im letzten Drittel der Schwangerschaft bereits Stimmen und Geräusche von außerhalb und kann sich später daran erinnern.
    2. Insbesondere auf die mütterliche Stimme und den Klang der Muttersprache reagiert ein Kind direkt nach der Geburt und versucht seine eigenen Laute entsprechend der muttersprachlichen Melodie zu gestalten.
    3. Schon die ersten Schreie eines neugeborenen Kindes sind von der Muttersprache geprägt. Und die Prägungsphase auf die Muttersprache ist normalerweise im Alter von zehn bis zwölf Monaten abgeschlossen.
    4. Wolle man eine Fremdsprache nahezu wie eine Muttersprache beherrschen, müsse man spätestens mit zehn Jahren beginnen, diese Sprache zu erlernen. Denn nach der Pubertät seien die fürs Fremdsprachenlernen zuständigen Hirnregionen entwicklungstechnisch ausgereift und weniger flexibel. Spannend: Eine Zweitsprache werde in anderen Hirnregionen verarbeitet als die Muttersprache.
    5. Unser Gehirn verarbeitet die Grammatik einer Sprache in verschiedenen Bereichen, die mit einer Art Datenautobahn verbunden sind (sogenannter Bogenstrang, Fasciculus arcuatus). Das Nervenbündel braucht anfangs viel Sprachinput, um sich auszubilden – ein Prozess der mit sechs, sieben Jahren nicht mehr so flexibel erfolgt wie zuvor.

 

Sie suchen Dolmetscher, die Muttersprachler sind?

Stellen Sie hier Ihre unverbindliche Anfrage.

Muttersprachlicher Dolmetscher dolmetscht

Ob jemand Muttersprachler ist oder nicht, das hört man meist schnell heraus. Und zwar weniger an der Wortwahl als an der Melodie, mit der sie gesprochen werden. Auch dazu gibt es interessante Forschungen:

  1. Sprache wird immer wieder mit Musik verglichen. Es heißt, das musikalische Menschen Sprachen leichter erlernen und sich auch die Sprachmelodie fremder Sprachen eher aneignen und so eher akzentfreier sprechen. Gleiches, so zeigte eine Studie, gelte für offene und empathiefähige Menschen.
  2. Erwachsene hören, anders als noch kleine Kinder, Details der Betonung oder Sprachmelodie nicht, die sie aus der eigenen Muttersprach nicht kennen. Stattdessen hören sie nur, was sie zu hören erwarten.
  3. Spannend in diesem Zusammenhang ist, dass eine ganze Reihe von Sprachen als sogenannte tonale Sprachen gelten: Verändert man in diesen Sprachen entweder die Tonhöhe oder den Tonverlauf einer Wortsilbe, verändert sich auch die Bedeutung des zugehörigen Wortes. Der Ton gehört bei tonalen Sprachen demnach fest zum Wort.
  4. Im Deutschen macht es dagegen einen Unterschied bei der Bedeutung eines Satzes, ob an dessen Ende die Stimme unten bleibt oder nach oben geht: Der Satz „Ich spreche Deutsch.“ kann so als bestätigende Aussage oder als Frage formuliert werden.
  5. Bei vielen Menschen klingt die Muttersprache durch, wenn sie eine Fremdsprache sprechen: Das heißt, deren sogenannte Prosodie (Wikipedia), also die Gesamtheit lautlicher Eigenschaften wie Wort- und Satzakzent, Intonation und Satzmelodie, Sprechtempo, Sprechrhythmus und Pausen, färbt die Fremdsprache.

Gute Gründe, warum es sich lohnt, als Dolmetscher Muttersprachler zu buchen

Das Vorgeschriebene belegt auf vielfältige Weise, dass ein Dolmetscher mehr zu übersetzen hat, als Worte. Er muss ihre Bedeutung zweifelsfrei verstehen – und zwar im konkreten Zusammenhang (Kontext), in dem sie gesprochen werden, und diese beim Dolmetschen berücksichtigen. Der Dolmetscher braucht neben den reinen Sprachkenntnissen also auch Wissen rund um die Sprache. Zudem sollte er zum Thema informiert sein, das besprochen wird. Denn auch das beeinflusst die Bedeutung dessen, was gesagt wird, maßgeblich.

Ein Dolmetscher, der Muttersprachler ist, bringt die besten Voraussetzungen dafür mit, dass ihm sprachlich nichts von dem entgeht, was gesagt wird. Er beherrscht die Sprache exzellent und kann sich auf sein Sprachgefühl verlassen. Er muss Worte und Redewendungen nicht groß hinterfragen und ihre Bedeutung in aktuellen Kontext prüfen. Sie sind ihm bestenfalls geläufig. Er kann sich demnach, gegebenenfalls auch mit anderen Sinnen als nur dem Gehör, auf die anderen Informationsquellen und Informationen konzentrieren, die der Redner mitbringt: Sprachmelodie, Mimik und Gestik.

Um diese korrekt zu deuten, sollte der Dolmetscher sich übrigens vorab mit dem Redner im Allgemeinen und dessen Eigenheiten beim Sprechen im Besonderen beschäftigen. Neigt der Redner zu sachlicher oder blumiger Sprache? Spricht er klar oder eher zweideutig? Hat er sich darauf vorbereitet, vor internationalem Publikum zu sprechen, indem er Sprachbilder benutzt, die sich in viele Sprachen verständlich dolmetschen lassen, oder bringt er die Dolmetscher zum Verzweifeln, weil seine Redewendungen sehr landessprachlich sind?

Gegenüber dem Deutschlandfunk Kultur erklärt Karin Walker, stellvertretende Vorsitzende des Vereins der Konferenzdolmetscher, dazu: … je kryptischer sich ein Redner ausdrücke, desto schwieriger sei es auch für den Dolmetscher, nachzuspüren: Was habe ich gehört? Versus: Was war gemeint? Walker sagt weiter: „Wir hören ganz viel zwischen den Zeilen, man muss die Ohren spitzen, Zwischentöne herausfiltern.“ Das mache ein Dolmetscher, indem er auf die Emotionen höre, die Stimmlage, die Sprachmelodie des Redners. Sofern man einen guten Sichtkontakt habe, nehme man die Mimik, die Gestik mit. Das seien alles Faktoren, die außer dem gesprochenen Wort noch eine ganz große Rolle spielten …

  • Wer als Dolmetscher Muttersprachler bucht, bekommt demzufolge erstens die richtige Übersetzung geliefert. Eine, die das Gesagte und alle zugehörigen Infos enthält.
  • Zweitens ist der Muttersprachler mit großer Wahrscheinlichkeit der schnellste Dolmetscher, denn er kann das Tempo des Sprechenden mühelos mithalten, da ihm dessen Sprache bestens vertraut ist. Das Sprachtempo ist insbesondere beim simultanen Dolmetschen von größter Bedeutung, das oft auf Konferenzen zum Einsatz kommt. Das wiederum garantiert Ihnen, dass Sie, wenn Sie als Dolmetscher Muttersprachler buchen, eine komplette Übersetzung bekommen.

Fragen Sie beim Buchen eines Dolmetschers also unbedingt nach Mutter­sprachlern! Ob für Konferenzen, Tagungen, Verhandlungen, Live-Events oder Aufzeichnungen:

Lassen Sie uns Ihre unverbindliche Anfrage zukommen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert